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Strategien gegen Rechts – Referenten der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank berichten bei Anti-Rassismuswoche

Karben. „Karben ist bunt, demokratisch und wir stellen uns gegen Rechts!“ Diese deutlichen Worte sagte Sozialstadtrat Jochen Schmitt (SPD) zur Begrüßung bei der Veranstaltung „Unrechtsbewusstsein – Strategien gegen Rechtsextremismus“ im Bürgerzentrum. Mit diesem Info-Abend beteiligte sich Karben im vierten Jahr an der europaweiten „Internationalen Woche gegen Rassismus“. Referenten der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank aus Frankfurt informieren über Ausprägungen und Ziele von Rechtsextremen in Deutschland und Hessen sowie darüber, was die Zivilgesellschaft tun kann, um demokratische Werte wie das Grundgesetz und die Menschenrechte zu verteidigen.

Veranstalter waren Deutsch-ausländischer-Freundschaftskreis, Ausländerbeirat, Polizeipräsidium, DGB, Berufsbildungswerk Südhessen, Kurt-Schumacher-Schule, Schulsozialarbeit der Stadt Karben sowie der Arbeitskreis Schule im Gesprächskreis Prävention.

Die Rechtsextremen hätten sich den „Kampf über die Köpfe, die Parlamente und die Straßen“ auf die Fahnen geschrieben, führten die Referenten aus. Zudem wollten sie über den Einfluss auf Jugendkulturen den „Kampf um die Herzen“ junger Leute führen. Hierzu würden Bücher und Zeitschriften geschrieben, rechte Parteien strebten an, für konservative Parteien koalitionsfähig zu werden, um so ihre Vorstellungen durchsetzen zu können. Durch spektakuläre Aufmärsche auf den Straßen erreichten sie die gewünschte öffentliche Aufmerksamkeit. Darüber hinaus gehöre es zu den Strategien der Rechtsextremen, Veranstaltungen von „Gegnern“ zu stören, dort das Wort zu ergreifen und somit die Diskussion für eigene Zwecke zu nutzen, wie es vergangenes Jahr auch in Karben geschah. Um Rechtsextreme dieses Mal an der Teilnahme zu hindern, stand das Bürgerzentrum an diesem Abend unter Polizeischutz.

Die Referenten berichteten von einem kleinen Ort in Sachsen, wo Rechtsextreme Druck auf Andersdenkende ausübten. So seien Jugendliche zusammengeschlagen worden, weil sie „ohne Genehmigung der Rechten“ einen Jugendclub eröffnet hätten. Das Problem sei aber nicht auf die östlichen Bundesländer beschränkt. So gebe es auch in Hessen Orte, an denen die rechte Szene dominiert. Ein breites Bündnis zu schaffen, wie das in Karben der Fall sei, sei ein guter Weg, solchen Entwicklungen vorzubeugen. (kre)

Informationen zu Beratungsangeboten unter www.jbs-anne-frank.de