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Sturmschaden beseitigt – Orkan-Opfer haben wieder ein Dach überm Kopf

Karben. „Da haben wir großes Glück gehabt.“ Otto Schnell (65) steht im ersten Stock seines Einfamilienhauses in der Homburger Straße. Ein großes Loch klafft in der schrägen Deckenwand im Schlafzimmer. In der Orkannacht der vergangenen Woche war hier der Baum von Nachbars Grundstück durchgebrochen.

Am Dienstag der Vorwoche rückten die Dachdecker aus Bad Vilbel an. Ein Viertel der westlichen Dachfront, die der stürzende Baum eingedrückt und abgeräumt hat, müssen die Handwerker wieder eindecken. „Sie haben mir gesagt, dass es vielleicht heute schon fertig wird“, erzählt Otto Schnell. Angesichts des kalten Wetters und drohender Schauer ist ihm das schnelle Tempo nur recht. Denn: „Ich hatte erst gar keinen Dachdecker bekommen“, erzählt der Rentner. „Sie haben alle abgewunken, weil sie so viel zu tun haben.“

Im Innern hatte Schnell das Loch direkt über dem Ehebett provisorisch mit einer Holzplatte überdeckt. „Es zog ja hier rein wie nochwas.“ Der Schrecken der Nacht, als Orkan Kyrill über der Wetterau wütete, steckt ihm noch in den Gliedern. „Wäre der Baum nur eine Viertelstunde später umgestürzt, hätten wir schon im Bett gelegen.“ Seine Frau Anneliese (73) stand bereits im Nachthemd in der Tür zum Schlafzimmer, als die Tanne von nebenan einschlug.

Unglaublich toll sei die Hilfe von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk in der Nacht gewesen, ist Otto Schnell noch immer begeistert. „Gut, dass wir die haben.“ Und auch sein Nachbar, der private Besitzer des Post-Grundstücks, sagte schnelle Hilfe zu. Statt Schnells Gebäudeversicherung wird nun wohl des Nachbarn Haftpflichtversicherung für den Schaden mit einem geschätzen Umfang von 20 000 Euro aufkommen. Denn die Wurzel der Tanne war morsch, was fachmännische Blicke nach deren Umstürzen bestätigten. (FNP/d)