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Umgehung wird konkret – Rathausdelegation ließ sich in Wiesbaden über die Planungen informieren

Karben. Noch vor der Sommerpause soll das Karbener Parlament den Plänen für die Nordumgehung für Groß-Karben sein Plazet geben. Diese konkrete Ankündigung kommt nun aus dem hessischen Verkehrsministerium. Dort plant man schon länger intern damit, dass im kommenden Jahr mit dem Bau der 7,7 Millionen Euro teuren Entlastungsstraße begonnen werden soll.

Ganz offiziell stellte das Ministerium vor wenigen Tagen den Zeitplan vor, als eine Delegation aus dem Karbener Rathaus mit Bürgermeister Roland Schulz (SPD) an der Spitze sich über den Fortgang der Planungen unterrichten ließ. Demnach soll im Mai das fertige Planwerk an die Stadt übersandt und dann dem Parlament zur Beratung vorgelegt werden.

Karbens CDU-Vorsitzender Guido Rahn will das Vorhaben dann auf jeden Fall noch vor der Sommerpause durchziehen. Denn die Koalition aus CDU, FWG und FDP „steht geschlossen hinter diesem für Karben immens wichtigen Vorhaben“, sagt er.

Seit Jahren kämpfen auch die SPD und Bürgermeister Schulz für die Entlastung der Ortsdurchfahrt von Groß-Karben. Aus dem Rathaus heraus wollte man allerdings noch keinen Kommentar zu dem Gespräch in Wiesbaden abgeben. Eine Absprache mit dem Ministerium gelte, wonach alle Beteiligten zunächst das Übersenden eines Gesprächsvermerks abwarten wollten, bittet Stadt-Sprecherin Susanne Schubert um Verständnis.

Was die Koalition nicht vom neuerlichen Jubeln abhält, dass nun die Planungen im Express-Tempo laufen: „Damit kann im August das Planfeststellungsverfahren beginnen“, ist Guido Rahn froh. Das entspricht dem Genehmigungsverfahren für das Vorhaben, das von Umweltschützern sowie den Grünen abgelehnt wird. Im Zuge dieses Verfahrens werden die Bürger und die so genannten Träger öffentlicher Belange angehört.

Nachdem mögliche Einsprüche daraus abgearbeitet sein werden, wird der Weg für Minister Alois Rhiel (CDU) frei, das Baurecht zu unterschreiben. „Wenn alles gut geht, das heißt, wenn die Zahl der Einwände im Rahmen bleibt und nicht geklagt wird, könnte im Jahr 2008 schon Baubeginn sein“, folgert Guido Rahn. Und schränkt vorsichtig ein: „Spätestens aber 2009/2010.“

Mit diesen Zahlen hatte das Ministerium vor dem Umschalten in den Express-Gang ebenfalls kalkuliert. Denn zuletzt hatte ein klimatologisches Gutachten die Planungen verzögert. Als Folge dessen haben die Planer die beiden großen Brücken über die Fernverkehrs- und S-Bahn-Strecke Friedberg – Bad Vilbel sowie die Nidda nun jeweils 60 Meter lang und 8,50 sowie 6,50 Meter hoch projektiert. (fnp/d)