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Und täglich grüßt der Stau – Die Umrüstung der Ampeln an den Knotenpunkten verläuft nicht reibungslos

Nidderau. Lange Autoschlangen an Nidderaus Straßenkreuzungen lassen zurzeit manchen Verkehrsteilnehmer auf Auswege sinnen. So meiden vor allem während des Berufsverkehrs morgens und abends viele Autofahrer in Windecken die Kreuzung Eugen-Kaiser-Straße/Kilianstädter Straße, fahren stattdessen über den Markt und richten dann dort ein heilloses Verkehrschaos an.

Das Gleiche trifft auf die Situation im Wohngebiet Allee- Nord und Allee-Mitte zu, wo Autofahrer die schmalen Anliegerstraßen zur Umgehung der Kreuzung Konrad-Adenauer-Allee/Büdesheimer Straße nutzen.

Der Grund: Es werden derzeit auf den Bundesstraßen B 45 und B 521 die Ampelanlagen ausgetauscht. Dabei verursachen die offensichtlich schlecht aufeinander abgestimmten Bauampeln viel zu kurze Grünphasen für den Hauptverkehr, dagegen zu lange für den Abbiegerverkehr. Lästige Staus sind die Folge.

„Zu den Baustelleneinrichtungen möchte ich mich lieber nicht äußern“, so ein verärgerter Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD), „ich weiß nur, wenn wir als Stadt an der Bundesstraße arbeiten, dann bekommen wir tausend Auflagen von oben. So etwas dürften wir uns jedenfalls nicht leisten.“

Doch die Arbeiten, die das für Bundesstraßen zuständige Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) Gelnhausen durchführen lässt, hat für den Rathauschef auch eine angenehme Seite. Deshalb grollt er nur ganz leise. Denn die neue Ampeltechnik bringt der Stadt große Einsparungen. Der Betrieb einer Kreuzung mit einer einfachen Ampelanlage kostet die Kommune nämlich über 1500 Euro pro Jahr. Außerdem verursacht die herkömmliche Technik mit ihren Glühlampen, bedingt durch die niedrige Lebensdauer der Lampen von nur sechs bis acht Monaten, einen hohen Wartungsaufwand. Und sie sind verantwortlich für einen hohen Stromverbrauch.

Die Umstellung auf die neue LED-Technik ermöglicht es nun, den Stromverbrauch und somit auch die Stromkosten um bis zu 90 Prozent zu senken. Außerdem sind die Wartungs- und Instandhaltungskosten für diese Technik gering, da Leuchtdioden eine Lebensdauer von acht bis zehn Jahren aufweisen. Die Reinigung der Ampeln erfolgt ohne Öffnung des Gehäuses. Die in Nidderau nun installierten Ampeln sind zudem noch blindentauglich. Sie verfügen also jeweils über Blindentastatur und Signaltoneinrichtung. (jwn)