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Vernetzung der Handwerker – Quellenstadt will künftig besser die einheimische Wirtschaft fördern

Bad Vilbel. Ein Netzwerk zwischen lokalen Firmen und Handwerkern sowie zwischen ihnen und der städtischen Verwaltung brächte Vorteile. Es könnte den Informationsfluss deutlich verbessern und auch der heimischen Wirtschaft bei städtischen Ausschreibungen zu mehr Geltung verhelfen.

Ausschreibungen im Mitteilungsblatt der Stadt mäßen Firmen am Ort vielfach eher Bedeutung bei als solchen in Fachzeitschriften. Dies sind Erkenntnisse eines ersten Gespräches zwischen Vertretern der Stadt und Bad Vilbeler Firmen. Dazu hatte Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) als Dezernent für das Gewerbewesen eingeladen.

Den Gedanken sollen Taten folgen. Frank dachte am Montagabend bei einer Veranstaltung im Kurhaus laut darüber nach, ob der Stadtmarketing-Verein die Aufgabe übernehmen könne, Firmen zeitnah über Vorhaben zu informieren und auf einer Website ein Kommunikations-Forum einzurichten. Dort könnten sich Bietergemeinschaften zusammenfinden, die in der Lage seien, günstiger zu kalkulieren als mehrere Einzelanbieter.

Frank wollte den Abend als Beginn eines Dauer-Dialogs zwischen den Firmen und den Ansprechpartnern bei der Stadt verstanden wissen. Er kündigte an, voraussichtlich werde in drei bis sechs Monaten unter der Leitung des Vereins Stadtmarketing, dem viele Unternehmer angehören, das nächste Treffen stattfinden. Dass von 200 angeschriebenen Firmen nur etwa 40 Vertreter der Einladung gefolgt waren, überraschte Frank. Zunächst nannten der stellvertretende Bauamtsleiter Werner Hilbert, zuständig für Hochbau, und der Chef der Tiefbauabteilung, Matthias Bremer, die anstehenden Baumaßnahmen 2007. Von der Sanierung des Burgturms und den Bau eines Kunstrasenplatzes in Dortelweil bis hin zur Umgestaltung des Wenzel-Jaksch-Platzes auf dem Heilsberg sowie der Vorplanung eines Bürger- und Jugendtreffs in Massenheim und einer Trauerhalle in Gronau spannte sich der Bogen.

Rechtsanwalt Stefan Fink erläuterte die aus den haushaltsrechtlichen Vorschriften abgeleiteten Regeln von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit, die bei der Vergabe von Aufträgen zu beachten sind. Sie wurden 2004 von der EU dahin gehend erweitert, dass Aufträge ab einem Volumen von 5,2 Millionen Euro europaweit ausgeschrieben werden müssen. Unterhalb dieser Schwelle gibt es je nach Volumen die öffentliche Ausschreibung, an der sich alle interessierten Unternehmen beteiligen dürfen. „Woher weiß ich denn, wann und wo ausgeschrieben wird“, fragte der Dortelweiler Maler Frank Benecke und brachte damit die Netzwerk-Diskussion ins Rollen. Ingrid Schenk vom gleichnamigen Gebäudereinigungsdienst regte die Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der Stadt an.