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Von Soll- zur Echtzeit

Busse sollen ihre Streckendaten direkt auf die digitalen Infotafeln übertragen

Digitale Anzeigetafeln gibt es schon an Haltestellen in Bad Vilbel. Diese zeigen aber „nur“ die Soll-Abfahrtszeiten der Busse an. Foto: Pegelow
Digitale Anzeigetafeln gibt es schon an Haltestellen in Bad Vilbel. Diese zeigen aber „nur“ die Soll-Abfahrtszeiten der Busse an. Foto: Pegelow

Bessere und aktuellere Informationen an Knotenpunkten in Bad Vilbel sollen die Nutzung des Vilbusses attraktiver machen. Bei den Stadtwerken hat man dazu schon ganz konkrete Pläne.

Bad Vilbel. Wer an den Haltestellen der Bad Vilbeler Stadtbusse wartet, kann sich normalerweise an den ausgehängten Plänen über die Abfahrtszeiten informieren. Etliche ÖPNV-Fahrer nutzen allerdings schon die VilApp. Das ist ein digitales Angebot der Stadtwerke, über das die Nutzer auf dem Handy in Echtzeit verfolgen können, wo sich ihr Bus gerade befindet.

Eine weitere Information gibt es am Bad Vilbeler Bahnhof: Dort zeigen auf den Bussteigen große Digitaltafeln die Abfahrtszeiten von Vilbussen, Schnellbussen, S- und Regionalbahnen an. Das sieht zwar gut aus, ist aber noch nicht gut genug. Deshalb wollen die Stadtwerke diese Informationen verbessern. Dafür haben sie ganz konkrete Vorstellungen. Die Datenübermittlung aus den Bussen heraus soll aktuell erfolgen.

Bis zum Hessentag

Nach Angaben des kaufmännischen Leiters der Stadtwerke, Rüdiger Milke, würden die Daten auf eine Plattform übertragen. Sobald sie dort eingespeist seien, würden sie beispielsweise an die Anzeigetafel am Bahnhofsvorplatz sowie an die VilApp weitergegeben. „Zurzeit werden nur die Sollzeiten angezeigt, aber wir wollen die Busabfahrten künftig in Echtzeit zeigen“, betont Milke.

Darüber hinaus wollen die Stadtwerke, die den Stadtbus betreiben, weitere große Digitaltafeln aufstellen. Ähnlich der am Nordbahnhof sollen am Südbahnhof sowie auf dem Niddaplatz in der neuen Stadtmitte solche Digitalanzeigetafeln aufgestellt werden. Zudem soll es (kleinere) Monitore geben, auf die diese Zeiten gleichfalls übertragen werden. Den Stadtwerken schwebt laut Milke das Bürgerbüro ebenso vor, wie das Rathaus und – natürlich – die Stadtwerke.

Wie genau das alles technisch umgesetzt werden soll, wollen Milke und weitere Verantwortliche der Stadtwerke in diesen Tagen mit einem Softwareunternehmen beraten, das bereits die VilApp entwickelt hat. „Es steht zunächst einmal jede Menge Programmierarbeit bevor“, sagt der kaufmännische Leiter. Die Vilbus-Nutzer werden in den kommenden Monaten davon noch nicht allzu viel sehen. Das sei ein Projekt für die kommenden beiden Jahre.

Es wird aber vom Bund bezuschusst. Die Bundesregierung hatte ein „Sofortprogramm Saubere Luft 2017 bis 2020“ beschlossen.

Die Kommunen erhalten eine finanzielle Unterstützung für Maßnahmen wie digitale Verkehrsdatenerfassung, digitale Vernetzung von Verkehrsträgern oder etwa, wie in Bad Vilbel, die Digitalisierung von Kundeninformationssystemen im öffentlichen Personennahverkehr. Kürzlich hat der Wetterauer Bundestagsabgeordnete Oswin Veith (CDU) dem Stadtwerke-Geschäftsführer Klaus Minkel den Förderbescheid über 77 500 Euro übergeben.

Dieses Geld soll in die Verbesserung der Anzeigen über den Stadtbus gesteckt werden. Bis zum Hessentag im Jahr 2020 soll alles umgesetzt sein. Das Bundesprogramm, aus dem man jetzt Fördermittel erhalten habe, habe zwar nichts mit dem Hessentag zu tun, sagt Milke. „Aber dass wir das bis dahin umgesetzt haben werden, ist doch ein netter Zufall.“