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Warum die Jugend surft – Handy und Internet-Zugang sind Statussymbole geworden

Karben. „Machen Sie sich vertraut mit der Lebenswelt des Kindes und beschäftigen Sie sich mit den neuen Medien“. So lauten zwei der Ratschläge von Kathrin Skoupil und Dieter Schuchhardt von Pro Familia. Sie informierten unter dem Motto „Stark und fair im Cyberspace“ Eltern und Lehrer, womit sich Jugendliche im Internet beschäftigen und worin Chancen und Risiken beim Surfen im weltweiten Datennetz liegen.

Skoupil und Schuchhardt berichteten von ihren Erfahrungen und gaben anhand von Statistiken einen Überblick. So verfüge einer Studie zufolge beinahe jeder Jugendliche über ein Handy, das ein Statussymbol sei. 90 Prozent der befragten Jugendlichen hätten Erfahrung mit dem Internet gesammelt. „Auch für die Jüngsten wird die Internetnutzung immer selbstverständlicher“, sagte Skoupil. Ihrer Meinung nach kommen Internet und Handy den Bedürfnissen der Jugendlichen entgegen. So könnten sie durch Chatten und den Besuch von Foren das ausgeprägte Bedürfnis nach Kommunikation mit anderen Jugendlichen ebenso ausleben wie sie auf diesem Weg einen kostengünstigen Zugang zu aktuellen Spielen, Filmen und Musik hätten. Jugendliche informierten sich im Internet über Trends, sie können mit Gleichgesinnten weltweit über ihre Hobbys reden. Und es sei längst nicht so schlimm, auf einen versuchten Flirt einen Korb per SMS zu erhalten wie so etwas ins Gesicht gesagt zu bekommen.

Anschließend gaben die Referenten einen Überblick über mögliche Gefahren und Risiken im Netz. Schuchhardt ging auf das Thema Pornografie ein. Zwar könne man Filterprogramme auf den PC aufspielen, um den Zugang zu solchen Seiten zu unterbinden, doch seien diese nicht absolut sicher. Die Experten zeigten auf, wie eine sexuelle Belästigung in einem Chat aussehen kann: Meist taste sich das Gegenüber durch gezielte Fragen vorsichtig an das Kind heran, etwa durch Fragen nach dessen ersten Erfahrungen mit dem eigenen Körper. Der denkbar schlimmste Fall erfolge einige Schritte weiter, wenn der pädophile Täter einen Missbrauch in der realen Welt vorbereite, etwa durch Vorschlagen eines Treffpunktes. „Das kann passieren, ist aber nicht der Alltag“, stellten die Fachleute klar. Viel häufiger komme es vor, dass Jugendliche im Netz auch durch Gleichaltrige provoziert oder mit sexualisierter Sprache konfrontiert würden.

Informationen unter www.profamilia.de/frankfurt-main oder mit einer E-Mail an dieter.schuchhardt@profamilia.de.