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Werwölfe, Vampire und andere (Un-)Wesen – Das gruslige „Geheimnis der Irma Vep“ im Burgkeller

Bad Vilbel. „Alles was ich liebe, muss ich töten.“ Ein solcher Satz, raunend und bedeutungsschwanger ausgesprochen, kann nur in einem Schauer- und Gruselstück vorkommen – Vampire, Mumien, Werwölfe und andere Geister- und Gespenster(un)wesen lassen grüßen. Sie geben sich im Keller der Burg ein Stelldichein und laden ein „Das Geheimnis der Irma Vep“ zu enträtseln. Der New Yorker Autor Charles Ludlam hat sein 1984 geschriebenes Werk als „Eingroschengrusel“ bezeichnet, das nun Regisseur Jörn-Udo Kortmann für das Spätprogramm der Burgfestspiele Bad Vilbel inszeniert. Premiere ist am 1. Juli um 21 Uhr.

Die Toten trennen sich nur ungern von dem im englischen Hochmoor gelegenen Adelsgut Mandacrest. Sie tauchen nicht nur in den Winkeln des alten Gemäuers auf, sondern setzen sich auch im Unbewussten der Bewohner fest. Auch Lady Enid, die frühere Schauspielerin und neue Frau des hochkarätigen Ägypto- und „Sarkophagologen“ Lord Edgar, macht damit unliebsame Bekanntschaft. Zudem wird ein mysteriöser Kult um die Verstorbene Irma Vep – die erste Frau Lord Edgars – betrieben. Alles andere als beruhigend wirkt auch die Nachricht, dass der Sohn aus erster Ehe des Lords von einem vermeintlich zahmen Wolf getötet wurde und als Werwolf die Runde macht. Der Schrecken verliert auch nichts von seiner Wirkung bei einer Reise nach Ägypten in eine Grabkammer. Und allmählich stellt sich die bange Frage, wer ist nun mögliches Opfer und wer Täter?

Schauspielerin Miriam Kohler und ihr Kollege Marco Zbinden müssen als „Schnellverwandlungskünstler“ abwechselnd alle acht Figuren des Stücks darstellen. Während sie rechts abgehen, müssen sie links bereits in neuer Rolle auftreten und dabei ihre Rollenwechsel noch selbst kommentieren. Fasziniert sind die beiden sowie Regisseur Kortmann und Ausstatterin Franziska Smolarek von der Kunst Ludlams alle möglichen Klassiker und Nicht-Klassiker des Vampir- und Spukgeschichten-Genres zu zitieren. Orientiert wird sich vor allem an Hitchcocks „Rebecca“, aber auch an Roman Polanskis „Tanz der Vampire“. Anspielungen auf „Dracula“, „Nosferatu“, „Das Kabinett des Dr. Caligari“ oder Dr. Jeykill und Mr. Hyde fehlen keineswegs. (hah)

„Das Geheimnis der Irma Vep“ hat am 1. Juli im Burgkeller Premiere. Die Vorstellungen freitags und samstags beginnen um 23 Uhr, sonntags um 21 Uhr. Kartenreservierung: Telefon (06101) 559455, E-Mail tickets@bad-vilbel.de.