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Wild wuchert Grün

Bad Vilbel. Beim neu angelegten Parkplatz an der Homburger Straße sind die Kunststoffrasengitter ausgetrocknet. An verschiedenen Grundstücken Am Weinberg sprießen Wildkräuter. 16 Pflanzkübel und Hochbeete, vor allem in der Breiten Straße, bedürfen einer pflegenden Hand – und beim Apfelkreisel, dem Massenheimer Aushängeschild per se, wuchern die Pflanzen ebenfalls wild. Wie im Massenheimer Ortsbeirat gewohnt, stimmten den Anträgen der Parteien, das Grünamt solle sich dieser „ungepflegten Ecken“ annehmen, CDU, SPD und Grüne einstimmig zu.

Doch sie bekamen eine negative Rückmeldung aus der Verwaltung. Bauamtsleiter Erik Schächer stellte die Sicht des Magistrats dar. „Wir befürchten ab 2012 eine relativ schwierige Haushaltslage“, betonte er. Deswegen sei es „schwierig, städtische Leistungen auszuweiten“. Mit Blick auf die Hochbeete an der Homburger Straße verwies er darauf, dass sie in dieser Form angelegt worden seien, weil Anwohner versprochen hätten, sie zu pflegen – „sonst hätten wir etwas weniger Pflegeintensives gemacht.“

Klaus Arabin, der den SPD-Antrag einbrachte, verwies darauf, dass die Beete schon 22 Jahre alt seien „und mit ihrem Wuchs inzwischen so groß, dass mit den Ortsgärtnern keine sinnvolle Pflege mehr möglich ist“. Der Grüne Peter Paul ergänzte, es seien nur zwei, drei Beete nicht gepflegt, bei den anderen würden die Anwohner gerne weiterpflegen. Doch das gehe erst, wenn die Gehölze zurückgeschnitten seien. Ortsvorsteher Bernd Hielscher (SPD) betonte: „Im Jahr 2012 geht es nicht mehr ums Pflegen, dann muss grundsaniert werden.“ Einstimmig wurde eine Prioritätenliste beschlossen.

Schächer betonte, das Gartenamt habe die Vorgabe, sich dieses Jahr vor allem um Baumschäden zu kümmern.

Einstimmig billigte das Massenheimer Gremium den Antrag des Grünen-Abgeordneten Peter Paul, eine „Archimedische Schraube“ als Wasserspiel für Kinder anzuschaffen. Etwa 10 000 Euro soll das kosten. Das Gerät verbinde die Erlebnisse Wasser, Natur und Technik. Allerdings muss noch ein Standort festgelegt werden, weil der jetzt geplante Wasser-Erlebnisplatz direkt unterhalb eines Regenüberlaufs liegt, der den Bach bei Starkregen auch mit ungeklärten Abwässern verschmutzt.

Dort soll noch nachgebessert werden. Auch die Frage, ob dort kostbares Trinkwasser oder lieber Brunnenwasser genutzt werde, blieb offen.

Dafür konnte Schächer eine Auskunft zur geplanten Ablagerung von Erdaushub von der Baustelle Riederwaldtunnel machen. Das Amt für Straßen- und Verkehrswesen Frankfurt (ASV) habe ihm zugesichert, für die Zufahrt der Laster eine Behelfsabfahrt von der B 3 zu schaffen, damit sie nicht durch Massenheim fahren müssen. Mit dem Aushub werde nicht vor 2013 begonnen.

Einig wurde sich das Gremium bei einem CDU-Eilantrag, der katholischen Gemeinde für die neue Möblierung des Pfarrsaals 4000 Euro, zur Hälfte aus den Waldgeldzinsen, zuzuschießen. Vom neuen Mobiliar konnten sich die Ortsbeiräte während ihrer Sitzung vor Ort überzeugen. Die Gemeinde habe keinen Cent vom Bistum Mainz dazubekommen, erläuterte Bernd Rockenfelt (CDU).