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Zach: Bin Mann des Ausgleichs – Der neue Bürgermeister ist seit einem Jahr im Amt und sieht schon Erfolge

Niederdorfelden. Spannend, aufregend und vor allem mit sehr viel Arbeit sei das erste Jahr auf dem Bürgermeistersessel verlaufen, stellte Matthias Zach (Grüne) am Jahrestag der Amtsübernahme rückblickend fest. Er habe sich bei Antritt seines neuen Amtes nicht vorstellen können, was da alles auf ihn zukommen würde. Das hinge sicherlich auch damit zusammen, dass zurzeit noch alles, was an das Rathaus herangetragen würde, über seinen Schreibtisch laufe. Doch sei das seiner Ansicht nach notwendig, um erst einmal mit der Materie vertraut zu werden.

„Auch unter meinem Vorgänger war die Kunst des Delegierens nicht besonders ausgeprägt gewesen“, meinte er schmunzelnd und spielte dabei auf den von ihm so oft kritisierten Führungsstil seines Amtsvorgängers Winfried Schneider (SPD) an. Doch er wolle sein Wahlversprechen halten, das Rathaus zu einem echten Dienstleistungsbetrieb für die Bürger umzugestalten, deshalb kümmere er sich noch um alles.

Auf die Frage, welche Dinge er in seinem ersten Bürgermeisterjahr bereits vollzogen habe, fallen ihm spontan der Umbau der Schulturnhalle und die Umgestaltung des Rathaus ein. Vor allem mit den Neuerungen im Rathaus scheint er mehr als zufrieden zu sein. Die Bürger hätten bemerkt, dass sich die Beschäftigten im Rathaus den Bürgern gegenüber nun ganz anders verhalten würden. „Seit meiner Amtsübernahme bewegt sich halt was. Wenn auch langsamer, als ich es mir erhofft hatte“, und dabei seufzt der Grünen-Politiker vernehmlich.

Dass der neue Führungsstil im Rathaus nicht bei allen Bürgern so angekommen ist, wie sich dies Zach erhofft hat, beweist die vergangene Bürgerversammlung. Dort wurde er heftig, besonders von Bürgern des Neubaugebiets „Auf dem Hainspiel“ angegriffen. Er vertrete mit seinen Vorstellungen nicht mehr die Mehrheit der Bevölkerung, wurde ihm vorgeworfen. Das sei bei der Aufstellung der geplanten Windräder genauso der Fall wie bei seiner Kinderpolitik oder im eigensinnigen Umgang mit den Problemen der neuen Bewohner des Neubaugebietes. Doch Zach wischt diese Kritik als Einzelmeinungen kurz angebunden vom Tisch: „Solche Vorwürfe sind einfach falsch und nicht sachbezogen.“

Er wolle keine Politik nur für den nächsten Tag betreiben. Dabei müsse er seine Politik an den Wünschen aller Niederdorfelder ausrichten und nicht nur an einigen wenigen. So plane er für Anfang Juni erneut eine Elternversammlung, bei der über Betreuungs-Angelegenheiten von Klein- und Schulkindern nochmals ausgiebig gesprochen werden soll. Sein Ziel sei es, die Grundschule zu einer Ganztagsschule werden zu lassen.

Trotz des gelegentlichen Ärgers mache ihm das neue Amt aber immer noch Spaß wie zu Beginn. Er wolle weiterhin vermittelnd zwischen den Alt- und den Neubürgern, zwischen Eltern und Nicht-Eltern und zwischen den verschiedenen Parteigruppierungen auftreten „Und, das glaube ich, ist mir bisher ganz gut gelungen“, zeigt sich Zach überzeugt.