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Zielen mit Adleraugen – Königsschießen beim Schützenverein Selzerbrunnen

Karben. Richtig spannend gemacht haben es die Schützen vom Selzerbrunnen beim diesjährigen Königsschießen im Vereinsheim: Über vier Stunden dauerte es, bis der dritte Ritter gekürt werden konnte und wie es Tradition ist, die erste Runde Schnaps die durstigen Kehlen hinunter floss.

Zu verdanken war das Werner Langfeld, der mit seinem Kleinkalibergewehr die Krone des 50 Meter entfernten Adlers mit einem Schuss zu Fall brachte. In kürzeren Abständen erzielten Wolfgang Kost und Wolfgang Roth den Platz des zweiten und ersten Ritters. Mit gekonnten Schüssen pusteten sie die bereits hängenden Flügel des Adlers systematisch vom Rumpf des 120 Zentimeter hohen und breiten Ziels.

Schützenkönig wurde nach 842 Schuss Günther Dehler. Sein Name ziert nun die hölzerne Siegertafel im Vereinsheim, die alle Schützenkönige seit 1955 zeigt. Mit 125 Euro stockt Dehler die Vereinskasse gehörig auf. Beim Jugendschießen gewann Michael Meyer mit dem Luftgewehr den Titel des Schützenkönigs und des dritten Ritters. Marvin Spillner wurde zweiter und Nadine Kost erster Ritter.

Insgesamt 37 Schützen nahmen an der Traditionsveranstaltung teil, davon fünf beim Jugendturnier. Wer schließlich den Schuss abfeuert, der den Adler genau im Herzen trifft, sei reine Glückssache, erklärte Werner Langfeld. „Manchmal hängen die Flügel schon mehrere Runden halb unten, bis sie endlich jemand ganz abschießt.“

Nacheinander zielen die Schützen auf die Markierungen unter der Krone und neben den Flügeln des Adlers. Wenn diese weggeschossen sind, gilt es den Rumpf zu treffen. Einen besonders lauten Knall verursacht der Schuss auf einen weißen Kreis in der Mitte des Adlers: der so genannte Vogelschreck. Wer diesen Punkt trifft, löst eine Platzpatrone aus und muss drei Euro in die Vereinskasse zahlen. Nach dem offiziellen Teil gab es noch ein geselliges Beisammensein im gemütlichen Vereinshaus. (jeh)