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Zukunftswerkstatt: Etwa 1000 Tipps gesammelt

Bürgermeisterin Conny Rück (r.) und Mitglieder der Zukunftswerkstatt wollen eine Wunsch-Prioritätenliste erstellen. Foto: Niehoff
Bürgermeisterin Conny Rück (r.) und Mitglieder der Zukunftswerkstatt wollen eine Wunsch-Prioritätenliste erstellen. Foto: Niehoff

Schöneck. Gemeinsam geht mehr! Unter diesem Motto hat die Gemeinde ihre Bürger im Frühjahr aufgerufen, Ideen und Ziele zusammenzutragen, wie Schöneck zukünftig aussehen soll. Sieben Wochen hatten die rund 12 000 Schönecker Bürger Gelegenheit, ihre Wünsche oder Verbesserungsvorschläge zur Ausrichtung der Gemeinde einzureichen.
Zur Seite gestanden hat den Bürgern dabei ein Fragebogen, der in einer Art Zukunftswerkstatt, die sich aus Vertretern aller Fraktionen der Gemeindevertretung, aus Mitarbeitern der Verwaltung und aus einem professionellen Beratungsteam zusammensetzte, zuvor erarbeitet wurde. 995 Bürger – zieht man die Kinder und ganz alten Menschen ab, sind dies immerhin fast 20 Prozent der Schönecker Bevölkerung, wie dies der Sprecher der Zukunftswerkstatt, Arthur Unkrich, vor Kurzem gegenüber Pressevertretern zufrieden feststellte – sind dem Aufruf gefolgt und haben ihre Meinung kundgetan. Gefragt wurde nach der Zufriedenheit und der Verbundenheit mit der Gemeinde ganz allgemein, aber auch nach Zielen wie arbeitsnahe Wohnwelt oder regionaler Tipp für Naherholung und Kultur.
Problem Mobilität
Rund 1000 Tipps, Anregungen und Wünsche konnten die Mitglieder der Zukunftswerkstatt so einsammeln. Die größte Unzufriedenheit und damit der größte Handlungsbedarf ist mit weitem Abstand im Bereich »Mobilität« zu finden. Vor allem der Öffentliche Personennahverkehr, also die Bahnverbindung nach Frankfurt, gibt Anlass zu Klagen. Zu geringe Kapazität, zu viele Ausfälle und mangelnder Komfort sind die meistgenannten Gründe. Auch mit der Straßenverbindung nach Frankfurt im morgen- und abendlichen Berufsverkehr stehe es nicht zum Besten.
Verbesserungswürdig erachten viele Bürger auch die Kommunikation mit der Gemeinde. Aufgehorcht haben dürfte Bürgermeisterin Conny Rück (SPD) bei dem häufig geäußerten Wunsch nach einem Stadtmittelpunkt. Mitte der 2000er-Jahre hatte es schon einmal eine Initiative gegeben, in den Nidderauen einen echten Ortsmittelpunt mit neuem Rathaus, einer weiterführenden Schule und einem Ärztehaus zu schaffen. Damals scheiterte es am Geld. Bei 84 Prozent der ausgefüllten Fragebögen wurde sogar das Büdesheimer Alte Schloss als möglicher Treffpunkt vorgeschlagen.
Die Mitglieder der Zukunftswerkstatt wollen nun in den nächsten Wochen eine Prioritätenliste der eingegangenen Wünsche und Anregungen erstellen und für drei oder vier Projekte spezielle Arbeitsgruppen bilden. Hierzu sollen die Bürger um aktive Mitarbeit gebeten werden. Um möglichst schnell zu Ergebnissen zu kommen, soll auf Anregung der Bürgermeisterin das Beratungsteam CCE Consult, das bei der Erstellung des Fragebogens aktiv beteiligt war, miteinbezogen werden. Dafür will sie im nächsten Haushalt zusätzliches Geld beantragen. »Mir ist die Entwicklung der Gemeinde sehr wichtig, weil davon auch ihre Zukunft abhängt«, drückt Rück auf das Tempo. Bis Ende des Jahres soll die Prioritätenliste stehen.