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LESERBRIEF: Das Kleinod Kurpark besser schonen

Zum Thema Kurpark und Beschädigung der Anpflanzungen erreichte uns nachfolgender Leserbrief:

Ein unbequemes Thema plagt zurzeit unsere Stadtverwaltung, obwohl dem Ärgernis im Augenblick anscheinend die Aktualität fehlt. Es handelt sich um die Nutzung des denkmalgeschützten „Bad Vilbeler Kurparks“ als letzte Grünfläche und Frischluftzone im innerstädtischen Bereich. Besonders in den vergangenen beiden Jahren wurde aus einem „Idyll“ (Ökologen verstehen darunter „eine ungestörte Einheit von Natur und Mensch“ ) eine erheblich zerzauste „Kurparkfläche“. Dem Rasen und den Blumenbeeten wurde im letzten Jahr 2014 eine zu akzeptierende Schonung zuteil, dennoch hat man erneut zwei Bäume gefällt, um zwei Einfahrten zu erweitern. Sie standen Lastkraftwagen und Kranwagen im Weg, ein Weg der lange gesperrt war und der nun vor wenigen Wochen durch eine Initialhandlung aus der Stadtverwaltung lautlos erneuert wurde.

Auch das Überfahren der Baumwurzeln durch schwer beladene Lkw lassen Spätschäden erwarten.

Die Verantwortlichen von Naturschutzbehörde und Denkmalschutz nahmen Gespräche und Besichtigungen im Kurpark mit den zuständigen Vertretern der Stadt wahr und sprachen schon in einem frühen Stadium Auflagen aus. Einigen städtischen Mitgliedern dieser Gesprächsgruppe bekamen diese Restriktionen nicht.

Nun turnt aktuell verbal als Frontmann plötzlich der Kreis-Pressesprecher als Ideengeber umher, während die zuständigen, kompetenten Fachleute von diesem Vorstoß ausgeschlossen waren und nur staunen können. Die Kommune ringt alle zehn Jahre um den Erhalt des Prädikats als Kurstadt „Bad“ und der Kreis-Pressesprecher säuselt: „Keine Auflagen“ – wenn keine Motocross-Bahn gebaut wird. Vom Stadtsprecher Bad Vilbels wird hingegen die historische Gestaltung des Kurparks durch Gartenarchitekt Siesmayer dagegengehalten.

Ein solches Kleinod sollte geschont, erhalten und bewahrt werden. Der Kurpark muss wieder ein gern angenommenes Refugium für Jung und Alt werden.

Helmut Lehr (Ehrenstadtrat), Peter Paul (Grüne), Werner Neuß (SPD) und Thomas Kester (CDU)

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