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ESRM wächst weiter

An variabel kombinierbaren dreieckigen Tischen haben die 16 Schüler der Klasse P3a Kunstunterricht in den neuen Räumen des dritten Bauabschnittes. Foto: Deul
An variabel kombinierbaren dreieckigen Tischen haben die 16 Schüler der Klasse P3a Kunstunterricht in den neuen Räumen des dritten Bauabschnittes. Foto: Deul

Mit einem neuen Bauabschnitt startet die Europäische Schule Rhein-Main (ESRM) ins neue Schuljahr. Neben 406 Grundschülern haben dort jetzt auch 65 Vorschulkinder Platz. Für Schulgebäude und Vierfeldhalle wurden unter Federführung der Stadtwerke 40 Millionen Euro investiert.

Bauherr Klaus Minkel (links) und Rektor Tom Zijlstra in den neuen Toiletten der Kita-Kinder. Fotos: Dieter Deul
Bauherr Klaus Minkel (links) und Rektor Tom Zijlstra in den neuen Toiletten der Kita-Kinder. Fotos: Dieter Deul

Bad Vilbel. Während die meisten Mädchen und Jungen noch die letzte Sommerferienwoche genießen, hat an der Europäischen Schule Rhein-Main (ESRM) bereits das neue Schuljahr begonnen. In der Klasse P3a greifen die 16 Schüler zu Pinsel und Farbe. Die neuartigen dreieckigen Tische, die Schulleiter Tom Zijlstra aus den Niederlanden bestellt hat, können individuell angeordnet werden. Ein paar Räume weiter liest eine Erzieherin den vier- und fünfjährigen Kindern der „Pre-Primary“, der Vorschule der ESRM, Geschichten vor.

So ruhig es in den großzügigen, hellen Gebäuden zugeht, so unmerklich erfolgt auch der Übergang zwischen den einzelnen Bauabschnitten. Bereits von Anfang an sei die Erweiterung mitbedacht worden, bemerkt Klaus Rotter. Er ist technischer Werkleiter der Stadtwerke Bad Vilbel und betreut für den Eigenbetrieb Immobilien die Bautätigkeiten an der ESRM. Die standen „unter erbarmungslosem Zeitdruck“, ergänzt Klaus Minkel, der Leiter des Eigenbetriebs, als Bauherr. Vor zwei Jahren wurde das Gebäude erst kurz vor Schuljahresbeginn fertig.

Diesmal musste alles bis zum ersten September fertig sein, „um die über 300 Neuzugänge überhaupt aufnehmen zu können.“ Zusammen mit dem ersten Abschnitt und der im Januar eröffneten Vierfeldhalle seien bisher 40 Millionen Euro investiert worden. Die Humanistische Stiftung von Hansgeorg Jehner habe 2,5 Millionen Euro für die Inneneinrichtung bereitgestellt.

Ein Traum wird wahr

„Glücklich und zufrieden“ sei er, betont Schulleiter Tom Zijlstra, denn „es gibt noch Träume, die Wirklichkeit werden“, sagt er im Hinblick auf die rasch gewachsene Schulgemeinde. Die sei auch in den Ferien aktiv. Zwei Rugby-Teams der Schule hatten bundesweit den ersten und dritten Platz errungen, eine fünfte Klasse schaffte es mit dem Thema Inflationsrate zum dritten Platz eines Wettbewerbs der Europäischen Zentralbank – unter 33 000 teilnehmenden Schulen.

Doch auch im neuen Schuljahr gibt es viele Neuerungen. Erstmals deckt die ESRM die Spanne von der Kita bis zur 11. Klasse ab.

65 Vier- und Fünfjährige sind seit dieser Woche mit dabei, haben einen 420 Quadratmeter großen Bereich mit Spielplatz. Auch für die 406 Grundschüler wurde der zweite Bauabschnitt errichtet. Dort gibt es nun eine zweite Mensa mit 230 Plätzen und drei Ess-Schichten, sowie eine Bibliothek mit Lese-Ecke.

Auch ein großzügiger Werkraum kam hinzu, den alle Klassen nutzen können. „Das ist kein Kindergarten“, betont Vize-Schulleiterin Gitta Lotz, vielmehr werden die Kleinen schon spielerisch und pädagogisch auf die Schulzeit vorbereitet.

33 neue Lehrer

Während es in der Grundschule gleich zweisprachig zugeht, lernen und toben die Kita-Kinder noch in rein englisch- und deutschsprachigen Gruppen. Doch teilweise arbeiten sie gemeinsam an Projekten, die sich saisonalen Themen widmen. Auch das Personal wurde in diesem Schuljahr verstärkt, 33 neue Lehrer eingestellt. Insgesamt unterrichten an der ESRM jetzt 81 Pädagogen.

In zwei Jahren steht an der ersten privaten Europäischen Schule Deutschlands die erste Prüfung für das Europäische Baccalaureate, das Pendant zum deutschen Abitur, an, so Zijlstra. Der Schulleiter hat schon die nächste Aktivität im Blick. Die ESRM beteiligte sich am „Trialog der Kulturen“ der Quandt-Stiftung. Dort hatte zuvor bereits die Bad Vilbeler Brunnenschule mit ihren Projekten Erfolg gehabt.