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LESERBRIEF: Schnapsidee oder „bewusste Täuschung“

Uns erreichte nachfolgender Leserbrief:

In den Ausgaben der Karbener Zeitung vom 21.05.2015 sowie vom 28.05.2015 sind je ein Artikel über mögliche neue Parkplätze in Groß-Karben erschienen. In beiden Artikeln wird davon gesprochen, dass die neuen Investoren des Karbener Schlosses dringend eine neue Zufahrt für neu vorgesehene Parkplätze im Innenbereich des Schlosses benötigen. Dabei wird deutlich, dass die Investorengruppe mit der Stadt bereits in Verhandlungen getreten ist, um nach einem Durchbruch der Schlossmauer eine günstige weitere Zufahrt zu bekommen.

Beide Varianten, die jeweils angedacht werden – neu ausgebaute Zufahrt von der Mühlgasse aus, oder ebenfalls neu zu bauende Zufahrt vorbei an der Turnhalle über die Verlängerung des Hessenrings sind m.E. völlig indiskutabel! Diese Varianten werden seit Jahrzehnten bis heute als Fußgänger- und Radweg (gerade auch von älteren Bürgern) genutzt. Die jeweilige Breite würde im ausgebauten Zustand die Zufahrt immer nur für ein Auto ermöglichen und die anderen Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer nicht unerheblich beeinträchtigen.

Wie ist es möglich, dass heute erst für die Groß-Kärber Bürger ersichtlich wird, was die Investorengruppe plant, um, so wie sie es sagen, den Hof zu einem „Kleinod“ zu gestalten. Was soll dieser euphemistische Ausdruck „Kleinod“ bedeuten? Glaubt die Stadt und ihre politischen Verantwortlichen wirklich an diese Darstellung? Oder war bereits bei dem Verkauf des Schlosses eine Zusage zu einer neuen Zufahrt gegeben worden?

Wenn ja, dann war die Bevölkerung bewusst darüber nicht informiert worden! Im Übrigen, wieso muss man der privaten Investorengruppe ohne Not (im Schlosshof bzw. auf dem jetzigen Rasenteil hinter dem Mietshaus gibt es genügend Abstellflächen) etwas genehmigen, was nur den Privateigentümern des Schlosses nutzt?

Die Argumentation des CDU-Stadtrats Otmar Stein ist mehr als durchsichtig bzw. an den Haaren herbeigezogen! Bei der Umwidmung des bisherigen Sportplatzes zu einem Baugebiet wurde auch nicht auf das dort befindliche Naherholungsgebiet Rücksicht genommen.

Interessant ist auch das bereits beschlossene Vorhaben einer Namensgebung der jeweiligen Zufahrtswege durch den Magistrat. Welcher Name ist eigentlich vorgesehen? Etwa „Kleinodstraße“ oder „Schlossallee“?

Werner Haas, Groß-Karben

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