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Burgfestspiele inszenieren »Emil und die Detektive« als Musical

Rasant und mit viel Tempo wird die Geschichte »Emil und die Detektive« in der Burg erzählt. Foto: Eugen Sommer
Rasant und mit viel Tempo wird die Geschichte »Emil und die Detektive« in der Burg erzählt. Foto: Eugen Sommer

Bad Vilbel. Es ist ein Klassiker der deutschen Jugendbuchliteratur, geschrieben von Erich Kästner: »Emil und die Detektive«. Nun hat Regisseur Christian Voss die Geschichte als Musical für die Burgfestspiele inszeniert. »Kästner ist in meiner Kindheit völlig an mir vorbeigegangen. Ich kannte die Geschichte kaum«, sagt er. »Als ich es dann gelesen habe, dachte ich mir aber: Das ist ein schönes Großstadtmärchen.«
IN DIE MUSIK VERLIEBT
Er sehe seine Aufgabe allerdings darin, die Handlung etwas zu beschleunigen, da sich die Geschichte dafür viel Zeit nehme. Die Musicalfassung des Klassikers stammt von Marc Schubring und Wolfgang Adenberg. Doch auch der musikalische Leiter bei den Burgfestspielen, Philipp Polzin, muss gestehen: »Ich kannte das Stück vorher nicht.« In die Musik habe er sich jedoch sofort verliebt.
»Wir sind stilistisch in den 1920er Jahren mit Big-Band- und Blues-Sounds. Ich würde das Stück eher als Familienmusical denn als Kindermusical bezeichnen«, meint er.
EXTREM TANZBAR
Da auch die Rollen der Kinder von Erwachsenen gespielt werden, waren einige musikalischen Anpassungen erforderlich. »Wenn die Jungen auf der Bühne gemeinsam singen, darf es schließlich nicht nach einem Männerchor klingen«, erklärt Polzin. Kreativ ist auch Martin Ruppel gewesen, denn er hat sich die Choreografien für die Inszenierungen einfallen lassen. »Die Musik ist extrem tanzbar, das ist ein großer Vorteil«, weiß er. Doch bestehe dadurch immer auch die Gefahr, dass eine Choreografie überkonstruiert wirke. »Ich habe mich deshalb mehr auf die Rollen konzentriert.«
Der Part des Emil wird von Lukas Schwedeck verkörpert. Ihn haben die Macher der Burgfestspiele außer seinem Talent auch wegen seiner Jugend ausgewählt: »Es ist die erste Rolle, die ich nach meiner Ausbildung übernommen habe«, berichtet Schwedeck. »Für mich war es total spannend zu entdecken, wie sich eine Rolle entwickelt und an ihr zu arbeiten.«
FINALE PROBENPHASE
Das Bühnenbild stand während der gesamten Probenphase zur Verfügung. »Das ist nicht selbstverständlich«, sagt Regisseur Voss. »In diesem Fall war das aber ungeheuer wichtig.« Schließlich spiele die Handlung an vielen Orten. Man habe sich einen Kniff einfallen lassen müssen, um das auf der Burgbühne entsprechend darstellen zu können.
Und das ist gelungen: Sechs große Buchstaben ergeben das Wort Berlin, bilden also die Kulisse einer Großstadt. Einzeln umgedreht verwandeln sich die Buchstaben aber beispielsweise in ein Zugabteil oder ein Schlafzimmer. »Das bringt eine große Dynamik in das Stück und das passt ja auch gut zu einer Großstadt«, so Bühnenbildner Oliver Kostecka. Die Inszenierung ist für Kinder ab fünf Jahren geeignet, doch auch Erwachsene werden ihre Freude an der Inszenierung finden, versprechen die Verantwortlichen.

Nach der Permiere und den ersten Vorstellungen wird »Emil und die Detektive« am Samstag, 25. Mai, 15 Uhr wieder gezeigt sowie dann wieder ab Juni. Infos unter www.kultur-bad-vilbel.de.