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Drei Hammerschläge

Beim Fassbieranstich zur Markteröffnung begrüßte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) die Gäste als Vilbeler Wasserbub und warb für das 150. Jubiläumsjahr des Brunnenbetriebs Hassia. Er dankte auch den Vereinen, die trotz hoher Auflagen einen würdigen Festzug ermöglicht hätten.

Bad Vilbel. Eigentlich hatte das Markttreiben bereits am Samstagnachmittag um 14 Uhr begonnen, als sich das Festgelände langsam füllte. Wer es aber offiziell mochte, der wartete, bis um 17 Uhr zum Fassbieranstich gerufen wurde.

Die Stadtkapelle um Dirigent Christoph Bernius hatte sich vom Fußmarsch des Festzugs schnell erholt, spielte mit flotten Rhythmen („When the saints go marchin’ in“) auf. Dann war es wieder so weit. Bürgermeister Stöhr hielt seine Ansprache, die er, wie er zuvor verriet, noch schnell an den beiden Vortagen reimte.

Im Wasserbubengewand blendete er zurück in die Zeit, als Vilbeler Jugendliche noch kleine Tonkrüge gefüllt mit Mineralwasser, bis nach Frankfurt trugen: „Wasserbuben hat man sie genannt, sie warn bekannt in Stadt und Land, wenn sie mit ihren Krügen kamen … weil Vilbler Wasser ist gesund, es schmeckt und macht die Wangen rund.“

Stöhr lobte auch den Einsatz der Vereine: „In diesem Jahr stand der Festzug aufgrund hoher Sicherheitsauflagen für die Vereine auf der Kippe“, erinnerte er. Doch sei er stolz und froh, dass die Ehrenamtlichen in den Vereinen dennoch ein hohes Interesse an dem Zug gezeigt hätten, um „unseren Markt würdig zu eröffnen“. Es gebe viele helfende Hände, die den Markt erst ermöglichten, in den Vereinen, der Stadtverwaltung, bei den Schaustellern – und den Besuchern selbst, die erst „Leben in die Bude“ brächten. Auch Quellenkönigin Frida I. begrüßte die Festbesucher.

Dann ging es auch schon an das kleine Fass, das es anzustechen galt. Ein diesmal sehr routiniertes Ereignis. Assistiert von Hermann Brausch von der Binding-Brauerei, traf Stöhr schon beim dritten Anschlag mit dem Holzhammer ins Ziel, das Pils begann zu fließen.

Für Notdienst

Zuvor hatte im gut gefüllten Festzelt der SPD-Ortsvorsitzende Udo Landgrebe für eine politische Note gesorgt. Er war als Sandwich-Mann mit Plakaten unterwegs. Verkleidet ganz in Weiß als Doktor, forderte er den Erhalt des Ärztlichen Notdienstes in Bad Vilbel.

Im Urlaub habe er sich überlegt, in welche Rolle er, so wie traditionell auch Bürgermeister Stöhr, beim Zug schlüpfen könne. Landgrebe ahnte, dass Stöhr sich für das Hassia-Jubiläum entscheiden werde. So kam es zum Doktorauftritt, dessen Anliegen in der Stadt bislang noch niemand in Frage stellte.

Nach zweitägiger Pause geht der Markt am Freitag in die zweite Runde, bevor am Sonntagabend mit einem Feuerwerk der Schlusspunkt gesetzt wird. Siehe auch Seite 2.