Veröffentlicht am

Großer Wunsch: Alles unter einem Dach – DRK will beim Neubau die volle Kontrolle haben

Ein wenig Leben ist noch am alten, sanierungsbedürftigen Vilbeler DRK-Domizil in der Friedrich-Ebert-Straße. Aber der Ortsverein möchte ein neues, zentrales Gebäude. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Foto: Pegelow
Ein wenig Leben ist noch am alten, sanierungsbedürftigen Vilbeler DRK-Domizil in der Friedrich-Ebert-Straße. Aber der Ortsverein möchte ein neues, zentrales Gebäude. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Foto: Pegelow

Bad Vilbel. Das DRK Bad Vilbel möchte in Eigenregie ein neues Domizil bauen. Fahrzeughalle, Rettungswache und Seminarräume sollen an einem zentralen Ort entstehen. Doch dazu braucht das Rote Kreuz dreierlei: Ein Grundstück, eine geänderte Satzung und den Segen des Kreisverbandes.

An diesem Vormittag ist eine Menge los in der Friedrich-Ebert-Straße 34. Dort befindet sich das alte Heim des Bad Vilbeler Roten Kreuzes. Auf dem Hof werden Kleidersäcke in einen Container geladen, drinnen hält der Kreisverband Friedberg ein Seminar für Rot-Kreuz-Helfer ab. Das tut er mit einer Sondererlaubnis der Stadt, denn der gehört das Gebäude. Im Sommer hat das Rote Kreuz den in die Jahre gekommenen Bau an die Stadt zurückgegeben. Denn das aus den 1970er Jahren stammende Haus ist stark sanierungsbedürftig. Für die Rotkreuz-Vereinigung wäre eine umfangreiche Erneuerung finanziell nicht zu stemmen gewesen.

Die Rotkreuzler der größten Kommune in der Wetterau sind jetzt über die gesamte Stadt verteilt. Während sich in der Friedrich-Ebert-Straße noch das Kleiderlager befindet, finden Seminare und Veranstaltungen der Ortsvereinigung im Marktpavillon in der Heinrich-Heine-Straße statt. Außerdem gibt es noch den Kleiderladen in der Landgrabenstraße 10 und die strategisch günstig am Ortseingang in der Friedberger Straße gelegene Rettungswache. »Wir sind eigentlich nirgendwo richtig zu Hause«, sagt Bereitschaftsführerin Silke Zuschlag, die den Kleiderladen in der Innenstadt leitet. Auch diese Räume gehört nicht dem DRK, sondern sind lediglich angemietet.

ZENTRALES DOMIZIL:  Deshalb wünscht sich das Vilbeler DRK mit seinen 800 Mitgliedern ein zentrales Domizil in verkehrsgünstiger Lage. Mit der Stadt sind bereits Verhandlungen aufgenommen worden. Und die sind, wie Stadtsprecher Yannick Schwander sagt, »weit gediehen«. Die konkrete Adresse mag er zwar nicht mitteilen, »aber wenn man sagt, dass das Grundstück in einem Neubaugebiet liegt, »wäre das gar nicht so verkehrt«.
Geplant ist, dass das Grundstück im Besitz der Stadt verbleibt und in Erbpacht ans DRK geht. Dazu bedarf es einer Satzungsänderung. Die Voraussetzungen dazu sind bei einer Mitgliederversammlung geschaffen worden. Dort beschloss eine breite Mehrheit, der Vorstand solle Vorbereitungen treffen zur Gründung eines Fördervereins. Ein solcher Verein wäre statt dem Kreisverband Friedberg nämlich der Vertragspartner der Stadt Bad Vilbel.  Ziel ist es die Rechtsform eines eingetragenen Vereins zu erreichen. Damit könnten die Vilbeler unabhängig vom r Kreisverband selbstständig und in eigener Verantwortung einen solchen Neubau stemmen.

Das DRK wünscht sich eine Halle mit drei Stellplätzen, einen großen, möglichst teilbaren Raum für Versammlungen, einen Raum für den Bereitschaftsdienst und einen fürs Jugendrotkreuz. Hinzu kämen Duschen, Lagerräume und natürlich der Kleiderladen.
Schlecht stehen die Chancen nicht, denn zumindest die Stadt hat Bereitschaft zur Hilfe signalisiert. »Die Verhandlungen um das Grundstück sind in der finalen Phase«, sagt Schwander. Das in der Kernstadt vorgesehene Grundstück beziehungsweise dessen Nutzung mit dem Bebauungsplan und dem Regionalen Flächennutzungsplan kompatibel sei. Schwander: »Nun bauchen wir beim DRK nur einen Vertragspartner.«
Ob der kommt, hängt jetzt vom Kreisverband ab. Der muss die Satzungsänderung genehmigen, nach der der Vorstand der Ortsvereinigung auch die Geschäfte führt. Dass das Vilbeler DRK ein eingetragener Verein wird, hat der Kreisverband bisher abgelehnt. »Jetzt schauen wir mal, wie man in Friedberg den jüngsten Beschluss bewertet«, sagt Weinert.