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Großes Kino im Keller

Spannender Spionage-Thriller zu später Stunde

Sie hat den Blick für das Thrillergenre, Regisseurin Judith Kuhnert Foto: Privat
Sie hat den Blick für das Thrillergenre, Regisseurin Judith Kuhnert Foto: Privat

Großes Kino auf offener Theaterbühne im Burgkeller bietet die Inszenierung „Die 39 Stufen“. Premiere ist am Samstag, 25. Juni, 23 Uhr.

Bad Vilbel. Die Kriminalkomödie nach dem Spionage-Roman von John Buchan, der selbst Geheimdienstmitarbeiter der britischen Regierung war, wurde vor allem durch die Verfilmung von Meisterregisseur Alfred Hitchcock im Jahr 1935 bekannt.

Alles beginnt damit dass Richard Hannay im Londoner West End der schönen und geheimnisvollen Annabella Schmidt begegnet, die sich hilfesuchend an ihn wendet. Sie erzählt ihm, sie sei einer Verschwörung auf der Spur. Hannay glaubt ihr kein Wort, aber dann gibt es die erste Leiche.

Wie sich die Geschichte entwickelt wird im Spätprogramm der Burgfestspiele mit viel Ironie und Theateraktion erzählt: Abenteuer, Liebesszenen, Humor und wahnsinnige Situationskomik – „das Thrillergenre wird perfekt, wenn auch ein bisschen anders, bedient“, wird versichert.

Für Regisseurin Judith Kuhnert ist es ihr Debüt in Bad Vilbel. Die Grundidee ihrer Bühnenbearbeitung ist es, „die gesamte Handlung des Film mit nur vier Schauspielern und sparsamsten Requisiten auf einer einfachen Bühne nachzuerzählen“. Schauspieler Norbert Wendel, der im „Namen der Rose“ als Remigius zu sehen war, gibt die Hauptfigur, Richard Hannay. Silke Buchholz spielt drei Frauenfiguren, Tobias Gondolf und Kai Möller verkörpern alle restlichen Figuren und Objekte. Auf diese Weise werde der Spionagethriller zu einer rasanten komödiantischen Handlung im Stil der legendären britischen Komiker-Gruppe Monthy Python.

„Mich reizen die zwei Ebenen“, sagte Regisseurin Kuhnert, „die Schauspieltruppe, die versucht, die Handlung zu nachzuerzählen und die Figuren, die sie entstehen lassen. Das birgt viel komisches Potential.“

Das Publikum werde schnelle Wechsel dieser Ebenen erleben, schnelle Ein-und Ausstiege aus den Figuren, Missverständnisse zwischen den Schauspielern, die die Handlung stagnieren lassen, Rangordnungsscherereien auf offener Bühne – „jedes Mittel ist recht, solange es komisch ist“.

Die räumlich beschränkten Möglichkeiten im Burgkeller spielen Kuhnerts Konzept in die Hände, „alles sehr improvisiert wirken zu lassen“. Die Regisseurin und ihr Ensemble wollen so dem Publikum „ein pralles, schnelles, komisches Theaterfest“ bieten. (hir)


Nach der Premiere sind „Die 39 Stufen“ in diesem Monat noch einmal am Sonntag, 26. Juni, 21 Uhr zu sehen sowie bei acht weiteren Vorstellungen im Juli und August. Eintrittskarten kosten zwischen 11 Euro und 23 Euro. Reservierung und genauer Spielplan unter www.kultur-bad-vilbel.de oder telefonisch unter (06101) 559455.