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Kultur-Leuchtturm

Kooperationsvertrag mit dem Kulturfonds

Lange hat es gedauert, doch die Unterschriften sind nun auf dem Vertrag. Bad Vilbel ist neuer Partner des Kulturfonds Frankfurt/Rhein-Main, bekommt dadurch Fördergelder. Die Stadt der Burgfestspiele nimmt dabei eine Sonderstellung innerhalb des Verbundes ein.

Bad Vilbel. Der Magistrat hat dem Kooperationsvertrag mit der gemeinnützigen Gesellschaft Kulturfonds Frankfurt/Rhein-Main zugestimmt. Die Zusammenarbeit gilt zunächst für dei Jahre. Bis dahin soll sich zeigen, ob die Mitgliedschaft beiden Seiten nützt. Bürgermeister Thomas Stöhr und Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann sind davon überzeugt: „Der Kulturfonds fördert Kunst und Kultur mit internationaler und nationaler Ausstrahlung. Diese besitzt Bad Vilbel dank der Burgfestspiele, der Alten Mühle und auch der Stadtbibliothek. Deshalb ist die Kooperation ein gutes Zeichen.“

Die Kooperation sieht vor, dass die Stadt jährlich zwei Euro pro Einwohner an den Fonds zahlt, derzeit also rund 65 000 Euro, und das Land gibt die gleiche Summe dazu. Dafür erhält sie Mitspracherecht in den Gremien der Gesellschaft. Im Gegenzug fördert der Fonds kulturelle Projekte der Stadt. „Die konstruktiven Gespräche mit dem Fonds lassen uns zu der Überzeugung kommen, dass die jährlichen Fördergelder die Beitragszahlungen übersteigen werden. Das ist für Bad Vilbel sehr erfreulich. Der Kulturfonds profitiert jedoch auch, denn immerhin schließt er eine Kooperation mit der Stadt ab, die die bestbesuchten Festspiele in ganz Hessen beherbergt“, sagt Stöhr. Kunzmann verweist darauf, dass die Burgfestspiele mit ihren rund 108 000 Zuschauern 2015 bundesweit auf Platz zwei der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Festspielorte lagen. Bad Vilbel ist erst die zweite kreisangehörige Stadt, die eine Kooperation mit dem Fonds abschließt. Zuvor tat dies die Stadt Hanau, die jedoch mit rund 88 000 Einwohnern deutlich größer ist. „Da die Mitgliedschaft im Kulturfonds zunächst nur für Landkreise und kreisfreie Städte gedacht war, ist die Kooperation mit Bad Vilbel ein tolles Zeichen.

Das zeigt, wie stark die Bemühungen hinsichtlich einer lebendigen Kulturlandschaft in Bad Vilbel sind und wie erfolgreich sie überregional Anklang finden“, schildert Stöhr. Kunzmann erhofft sich regionale kulturelle Vernetzung, Impulse für die Burgfestspiele, aber auch für die Stadtbibliothek, die sich zu einem Literaturhaus entwickeln könne. Zudem könne die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ausgeweitet werden. „Wir könnten mit der Kinder-Oper in der Region auftreten“, nennt Kunzmann eine Idee zur theaterpädagogischen Förderung der Kinder und Jugendlichen. Bereits im März vergangenen Jahres hatte Stöhr von „durchaus positiven Gesprächen“ bezüglich eines Beitritts gesprochen. Kuratoriumsvorsitzende Ruth Wagner, von 1999 bis 2003 hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, war im Mai auf Einladung ihrer FDP in Bad Vilbel, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen. Kein Wunder, dass die jetzige Entscheidung auch großen Anklang beim Bad Vilbeler FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn findet.

Im Juli lag der Vertrag auf Stöhrs Tisch, nun waren die Gremien am Zuge. Jetzt ist Bad Vilbel neben dem Land Hessen, den Städten Darmstadt, Frankfurt, Hanau und Wiesbaden sowie dem Main-Taunus-Kreis und dem Hochtaunuskreis beteiligt. Derzeit stehen fünf Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung. Damit werden Leuchtturmprojekte mit überregionaler Ausstrahlung gefördert. (kop)