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Mehr Kinder für die Pusteblume

Sobald die Grundschule zur Ganztagsschule wird, werden in der Kita Pusteblume Räume frei. Hier werden derzeit noch Hortkinder betreut. Bleiben sie in der Schule, gibt’s Platz für die steigende Zahl der Kita-Kinder. Foto: Niehoff
Sobald die Grundschule zur Ganztagsschule wird, werden in der Kita Pusteblume Räume frei. Hier werden derzeit noch Hortkinder betreut. Bleiben sie in der Schule, gibt’s Platz für die steigende Zahl der Kita-Kinder. Foto: Niehoff

Niederdorfeldens Bevölkerung wächst und somit der Bedarf an Kita-Plätzen

Niederdorfelden. Die Gemeinde wächst. Mit etwa 60 Kindern mehr, die in den nächsten beiden Jahren in die Kitas kommen, rechnet Bürgermeister Klaus Büttner (SPD). Eine Strategie, die Neuankömmlinge unterzubringen, gibt es. Ein Puzzleteil dabei ist auch, wann die Grundschule zur Ganztagsschule ausgebaut wird.

Weist eine Kommune ein Baugebiet aus, hat das Folgen für die Einwohnerzahl. Es müssen genügend Kita- und Grundschulplätze vorhanden sein. Genau diese Parameter gehen in die Aufstellung des Bedarfs- und Entwicklungsplans für die Kinderbetreuung ein. Kürzlich haben die Gemeindevertreter diesem Plan zugestimmt. Er hat den Anspruch, Grundlagen für die politische Steuerung und die Erfüllung des öffentlichen Auftrags der Kindertagesbetreuung in Niederdorfelden zu bieten. Mit ihm werden demografische Entwicklungen dokumentiert und Bestand und Bedarf der Kinderbetreuung abgeglichen.
Zwei Komponenten kommen in Niederdorfelden zusammen, die die Anpassung des Bedarfs- und Entwicklungsplans für die Kinderbetreuung notwendig machen. Das sind zum einen die Einführung des Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetzes, gültig ab dem 1. August, und zum anderen die Fertigstellung des Neubaugebiets »Im Bachgange« in den nächsten zwei Jahren.

Lösbares Problem
Weil bis zum Jahr 2025 allein die Zahl der benötigten U3-Plätze von derzeit 120 auf dann geschätzte 165 ansteigen wird und auch eine größere Anzahl von Kita-Plätzen für Kinder zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr benötigt wird, wie dies aus dem neuen Bedarfs- und Entwicklungsplan für Kinderbetreuung zu entnehmen ist, der kürzlich der Gemeindevertretung zur Beschlussfassung vorlag, muss die Gemeinde nun reagieren.

60 Neuzugänge
»Kita-Plätze haben wir zwar genug, auch mit den eingerechneten Neuzugängen aus dem Neubaugebiet. Aber die müssen dann auch frei sein«, erklärt Bürgermeister Klaus Büttner (SPD). Er rechnet mit 60 Neuzugängen aus dem Neubaugebiet, 22 Kinder unter drei Jahren und 38 Kinder über drei Jahre. Da derzeit einige Räume, die eigentlich der Kinderbetreuung zur Verfügung stehen sollten, zur Betreuung von Schulkindern genutzt werden, vor allem in der Kita Pusteblume, die direkt neben der Grundschule liegt, sollte das Problem eigentlich lösbar sein.

»Ich habe mit der Schulleitung Gespräche wegen der Einführung der Ganztagsschule geführt. Allerdings bisher noch ohne konkretes Ergebnis«, teilte Büttner mit. Mit der Einführung der Ganztagsschule würden die Hortkinder die Räume in der Kita wieder freigeben.

Kopfzerbrechen bereitet dem Rathauschef auch noch die durch das Gesetz vorgeschriebene Anhebung des Betreuungsschlüssels. Dadurch werden sieben neue Stellen im U3-Bereich und fünf weitere Stellen im Ü3-Bereich benötigt. »Platz für die Kinderbetreuung haben wir genug. Der muss nun nur noch freigeräumt werden. Was uns fehlt, sind nur noch Erzieher und Erzieherinnen«, sagt Büttner weiter.
Aber auch da habe er bereits eine Idee. Mit besser bezahlten Ausbildungsstellen wolle er sich den »Nachwuchs« in diesem Sektor selbst heranziehen. Der Bedarfs- und Entwicklungsplan wurde von der Gemeindevertretung ohne größere Aussprache übrigens einstimmig genehmigt,

Jugendarbeit gesichert
Zugestimmt wurde auch der Verlängerung des Vertrages mit der örtlichen Arbeiterwohlfahrt (AWO), die weiterhin die kommunalen Jugendarbeit übernimmt. 143 659 Euro hat die Gemeinde der AWO im vergangenen Jahr an Unterstützung zukommen lassen.
Ähnlich hoch soll die Zuwendung auch in diesem Jahr sein. Allerdings wurde in der Gemeindevertretersitzung auch gleich eine Besonderheit abgesegnet. Weil die Arbeiterwohlfahrt wegen der Corona-Krise mehr als einen Monat lang die Betreuung einstellen musste, wurde vereinbart, dass sie an die Gemeinde 10 000 Euro zurückerstattet.