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Minkel bleibt optimistisch – Kombibad: SPD spricht von großen Zweifeln in der Bürgerschaft

So soll laut Modell das Kombibad einmals aussehen. Foto: Privat
So soll laut Modell das Kombibad einmals aussehen. Foto: Privat

Bad Vilbel. Am 7. Dezember ist es ein Jahr her, dass in Bad Vilbel eine kleine Feierstunde anstand. An diesem Tag übergab der damalige Wetterauer Landrat Joachim Arnold (SPD) die Baugenehmigung für das Kombibad in Bad Vilbel. Knapp ein Jahr später ist die dafür vorgesehene Fläche am Schulzentrum noch immer ein Acker. Von einem Baubeginn ist nach wie vor nichts bekannt. Doch einer verspricht schon bald Neuigkeiten.
Die SPD weiß von »großen Zweifeln« innerhalb der Bevölkerung, ob das geplante Kombibad noch gebaut wird. Diesen Eindruck gewann die SPD in der jüngsten öffentlichen Mitgliederversammlung, bei der ein Drittel der Gäste nicht Mitglieder gewesen seien. Deswegen fordern die Sozialdemokraten nun den Erhalt und die Ertüchtigung des Freibades.

Eine Megatherme mit 24 Rutschen brauche Bad Vilbel nicht. Das sei die Meinung vieler Teilnehmer der Versammlung gewesen, fasst der Parteivorsitzende Horst Seißinger zusammen. Offensichtlich habe der nunmehr fast einjährige Projektstillstand bei vielen Menschen zu großen Zweifeln geführt, ob die von der Wund-Gruppe geplante Mega-Therme tatsächlich noch gebaut würde und ob eine Freizeiteinrichtung dieser Größenordnung für Bad Vilbel überhaupt sinnvoll sei. Auch aufgrund der sich zuspitzenden Verkehrssituation sei eine Neubewertung dringend erforderlich.

BEHUTSAM VORGEHEN
Zu überlegen sei, ob man das Großprojekt noch einmal aufrollen müsse. »In einem ersten Schritt soll dabei auch sichergestellt werden, dass das Freibad mit seinem jetzigen Charakter erhalten und behutsam modernisiert wird. Vorrangig ist dabei eine Verlängerung der Badesaison durch die Beheizung des Wassers, idealerweise bereits im nächsten Jahr«, führt Seißinger aus. Im nächsten Schritt solle dann in einer ergebnisoffenen Diskussion geprüft werden, ob das Freibad auch zu einem Kombibad erweitert werden könne.

Dieses Vorpreschen hält Stadtwerke-Chef und Entwicklungs-Stadtrat Klaus Minkel (CDU) aber für reichlich verfrüht. »Es sieht gut aus«, fasst er die derzeitige Situation zusammen. Die Josef-Wund-Stiftung als vorgesehene Erbin habe aber immer noch keinen Erbschein, wodurch die Handlungsfähigkeit begrenzt sei.

VERTRAULICHKEIT
Doch Minkel gibt einen vagen Ausblick: »Ich bin leider noch an eine Vertraulichkeitserklärung gebunden. In wenigen Monaten wird sich voraussichtlich der Nebel lichten, sodass deutlich wird, wann und wie es weitergeht.« Doch Minkel stört sich an der derzeitigen Aktion der SPD, die über die sozialen Medien eine Umfrage zum Thema gestartet hat.

»Die Umfrage der SPD zu diesem Thema, nämlich dass die Stadt jetzt das Kommunalbad in Eigenregie bauen solle, ist nicht durchdacht«, befindet er. Denn dann müsse man von ganz vorne wieder anfangen, viel Zeit ginge ins Land. Wir müssten jetzt von vorn anfangen. »Das große Grundstück wäre belastet und die weitere Entwicklung schwer behindert.«
Auch blende die SPD dabei aus, dass nach dem derzeitigen Verhandlungsstand ein Defizit des Kommunalbades durch die zu zahlende Pacht seitens der Wund-Stiftung aufgefangen würde. »Würde die Stadt vorpreschen und das Kommunalbad selbst bauen, hätten wir ein Defizit von jährlich etwa 800 000 Euro zu tragen.« Das verschweige die SPD den Bürgern, »wodurch die Umfrage manipuliert ist«, erläutert Minkel.