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Passion für den Gospel

Die SängerInnen vom Chor St. Mary’s Soundwave geben einen ihrer seltenen Auftritte

Mit Hingabe: Der Niederdorfelder Gospelchor feiert in der katholischen Kirche St. Maria sein zehnjähriges Bestehen. Foto: Lori
Mit Hingabe: Der Niederdorfelder Gospelchor feiert in der katholischen Kirche St. Maria sein zehnjähriges Bestehen. Foto: Lori

Bereits im September 2004 wurde der Niederdorfeldener Gospelchor „St. Mary’s Sound- wave“ gegründet. Zum zehn- jährigen Bestehen gab der Chor der katholischen Kirchengemeinde St. Maria jetzt mit einjähriger Verspätung ein Konzert.

Niederdorfelden. Kerzen brennen im Altarraum. Eine Krippe ist aufgebaut. Nach und nach betreten sie die Bühne: zwölf Sängerinnen, zwei Sänger und Saxophonist Christoph Czmok. Die Pianisten Alexander von Heißen und Alexander Müller spielen im Wechsel. Geleitet wird der Gospelchor „St. Mary’s Soundwave“ von Simone Rotter.

Der Chor beginnt pünktlich um 19 Uhr. Klaviermusik perlt durch den Raum. Das erste Lied „Coming to this house“ vermittelt feierliche Stimmung zum Advent. Die Besucher sind zahlreich gekommen, auch Kinder, um gemeinsam mit dem Chor „St. Mary’s Soundwave“ schöne Stunden zu erleben.

Das Repertoire aus klassischen und aktuellen Stücken verführt zum Applaudieren und Swingen auf den Kirchenbänken. Rufe der Anerkennung gibt es aus dem Publikum, als Melanie Rotter und Ricarda Trageser im Duett „Halleluja“ von Leonard Cohen singen.

Doch es gibt auch traditionelle amerikanische Spirituals wie „He’s got the whole world“ von 1927, oder den Titel „Rain down“ aus dem Film „The Fighting Temptation“. Die Titel werden von den Sängern im Wechsel angesagt.

Von 33 bis 72 Jahren

Seit ihrer Gründung im September 2004, damals noch ein Projektchor mit acht Sängern, arbeiten die Chormitglieder immer wieder an ihrem Repertoire und ihren Stimmen. Perpetua Hofmann und Simone Eß-Trumpp, zwei Sängerinnen der ersten Stunde, stehen noch immer auf der Bühne. Nach wie vor überzeugen die Sängerinnen zwischen 33 und 72 Jahren ihr Publikum mit ihrer Authentizität und Fröhlichkeit. Und auch nach elf Jahren liegt über ihren Auftritten noch immer ein Hauch von Lampenfieber. „Im April 2005 hatten wir unseren ersten großen Auftritt“, sagt Rotter. Der damalige Projektchor, der sich für einen Familiengottesdienst bildete, habe seine Arbeit auf Bitten des damaligen Pfarrers und der Gottesdienstbesucher fortgeführt. Viermal im Jahr wurde zu Gottesdiensten gesungen. 2006 wurden die Sänger das erste Mal für eine Hochzeit gebucht.

Nach und nach arbeitete sich Rotter in die Aufgaben einer Chorleiterin hinein. Es war völliges Neuland für sie. Hilfreich war ihr musikalisches Grundwissen. Sie spielte Orgel, Klavier, Querflöte und Trommel im Spielmannszug Niederdorfelden. Nach fünf Jahren votierte der Chor einstimmig dafür, dass sie Chorleiterin bleiben solle. Seitdem probt sie gemeinsam mit den Chormitgliedern jeden Donnerstag von 20 bis 21.30 Uhr im Gemeindezentrum. Den Namen „St. Mary’s Soundwave“ wählte der Chor vor drei Jahren unter einer Vielzahl von Vorschlägen. „Mit unserem Repertoire orientieren wir uns am Oslo Gospel-Chor. Dessen Musik, weißer Gospel, entspricht unserem Geschmack“, sagt Rotter.

Im Turnus von zwei bis drei Jahren ist auch in Zukunft ein größeres Konzert geplant. Kleinere Auftritte werden sowohl in der katholischen als auch evangelischen Kirche und bei privaten Feiern bestritten. Auch beim Gemeindefasching treten die Sänger aus Gronau, Niederdorfelden, Kilianstädten, Oberdorfelden, Nidderau und Bergen-Enkheim gerne auf.

Die Gruppe ist gewachsen und hält auch bei kleineren Pannen zusammen. „Vor einigen Jahren sang ich zweimal hintereinander die gleiche Strophe. Die Chormitglieder sangen mit und sprachen mich erst hinterher darauf an“, erinnert sich Rotter. Heute sind die Laiensänger gereift und mit acht Sopranistinnen und fünf Altstimmen gut aufgestellt. Seit dem ersten Konzert hat der Gospelchor eine Fangemeinde, die begeistert Lieder wie „In the arms of the angel“, oder „Power of the Lord“ mit Applaus honorieren.