Veröffentlicht am

Schutz vor Schmierinfektion

Freuen sich über das Lob ihrer Kunden zur Desinfektion der Einkaufswagen nach jedem Gebrauch im E-Center im Brunnencenter (von links): Aushilfe Lucas Kötter, Jimmy Abdel vom Döring-Sicherheitsdienste Bad Homburg und Edeka-Filialleiterin Diana Kokot. Foto: Christine Fauerbach
Freuen sich über das Lob ihrer Kunden zur Desinfektion der Einkaufswagen nach jedem Gebrauch im E-Center im Brunnencenter (von links): Aushilfe Lucas Kötter, Jimmy Abdel vom Döring-Sicherheitsdienste Bad Homburg und Edeka-Filialleiterin Diana Kokot. Foto: Christine Fauerbach

Von Petra Ihm-Vahle

Mit Desinfektionsspray und großer Konsequenz gegen das Virus

Bad Vilbel. Abstand halten, Maske auf – so weit, so gut. Doch was ist mit den Oberflächen, die Kunden zwangsläufig berühren, wenn sie ins Geschäft, zur Behörde oder zur Bank gehen? Wie werden die Besucher vor einer Schmierinfektion geschützt? Unsere Reporterin hört sich um.

Eine Bad Vilbelerin steuert im Dortelweiler Brunnencenter den Herkules-Markt an. Handschuhe, weil sie im Geschäft eine Oberfläche berühren müsste, trägt sie nicht. »Dort reinigen sie die Einkaufswagen vorbildlich. Nicht nur die Handgriffe, sondern den kompletten Wagen«, lobt die Frau, die namentlich nicht erwähnt werden will. Florian Kramm, Geschäftsführer der Herkulesmärkte, bestätigt: »Wir als Teil der Edeka-Hessenring-Gruppe haben für alle E-Center sehr früh überlegt, wie wir mit dieser Herausforderung umgehen. Da haben wir ganz viele Maßnahmen ergriffen und versucht, konsequent umzusetzen.«

Oft alle zwei Stunden
Wie Kramm festgestellt hat, führten die aktuellen Lockerungen tendenziell dazu, dass einige Kunden die Regeln laxer nähmen. »Doch das Gegenteil ist wichtig, der Abstand, der Mundschutz, alles, was wir nicht mehr hören können.«
Auch die Oberflächen nehme das Unternehmen sehr ernst. Alle Kassenkräfte hätten Desinfektionstücher und -spray am Arbeitsplatz, um diesen Bereich putzen zu können. »Wir reinigen sämtliche Flächen, mit denen Kunden in Kontakt kommen, mindestens arbeitstäglich, in vielen Fällen zweistündlich. Und die Wagen möglichst nach jeder Nutzung, mindestens aber alle zwei Stunden.« Für die Kunden stehe stets ein Spender bereit, um die Hände und gegebenenfalls den Einkaufswagen zu desinfizieren. »Immer mehr Leute haben übrigens Desinfektionstücher dabei, um die Wagen selbst zu säubern. Das finden wir klasse.«

Für die benachbarte Stadtverwaltung erklärt Pressesprecher Yannick Schwander: »Ins Rathaus sollte man am besten nur nach Anmeldung kommen, damit minimieren wir den Kontakt bereits.« An besonders frequentierten Stellen werde momentan nicht nur abends, sondern auch mittags entkeimt. »Und dann obliegt es jedem selbst, es für seinen eigenen Arbeitsbereich zu tun«, sagt Schwander. Ein Beispiel seien die Fingerabdruck-Scanner, die nach jeder Benutzung desinfiziert würden. »Das ist schon immer so, aber jetzt achten wir noch mal besonders darauf.« Und auf dem Besucher-WC gebe es täglich eine Extra-Corona-Reinigung. Für die Benutzung von Kugelschreibern im Kundenkontakt bestehe indes keine gesonderte Regel. Und auch die Türklinken seien während der Öffnungszeiten nicht relevant, da sie offen stünden. »Bei den Toiletten ist aber klar, dass wir die Klinken zweimal täglich desinfizieren.«

Für die Sparkasse Oberhessen bestätigt Sprecher Erik Zimdars: »Der Schutz unserer Kunden, die unsere Standorte nutzen, liegt uns in Corona-Zeiten besonders am Herzen«. Die Bank habe Desinfektionsständer aufgestellt, die während der allgemeinen Servicezeiten genutzt werden können. Und Oberflächen, mit denen die Kunden oft in Berührung kämen wie die Tastatur der Geldautomaten, reinige während der Servicezeiten regelmäßig jemand.                                     Von Petra Ihm-Fahle