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Symbolischer Umzugsmarsch

Weil die Einweihungsfeier nicht stattfinden kann, ziehen die Gronauer Feuerwehrleute in voller Montur und mit eingeschaltetem Blaulicht durch den Ortsteil zum neuen Feuerwehrhaus. Foto: Mag
Weil die Einweihungsfeier nicht stattfinden kann, ziehen die Gronauer Feuerwehrleute in voller Montur und mit eingeschaltetem Blaulicht durch den Ortsteil zum neuen Feuerwehrhaus. Foto: Mag

Gronauer Wehr kehrt an alten Standort zurück

Bad Vilbel.  Die Gronauer Feuerwehrleute wollen sich von der Pandemie den zeremoniellen Einzug in ihr neues Feuerwehrhauses nicht nehmen lassen. Eine große Feier war zwar nicht möglich, doch zogen die Brandbekämpfer in der vorigen Woche mit Uniformen bekleidet und mit Blaulicht an ihren Einsatzwagen gemeinsam vom Übergangshaus in ihr neues Domizil. Schnell wird noch ein letztes Foto vor dem Ausweichquartier in der Neuen Straße gemacht, dann setzen sich die Autos in Bewegung.
feier nur aufgeschoben

Im Juli 2018 wurde das alte Feuerwehrhaus abgerissen und die Gronauer Wehr kam in der geräumigen Fahrzeughalle einer ehemaligen Speditionsfirma unter – dort gab es auch Umkleidekabinen und ein Büro. Ein absoluter Glücksfall für die Wehr, denn sogar eine Zelthalle war zuvor als Ausweichquartier im Gespräch. Eigentlich sollte das Gebäude nur bis Oktober 2019 als Behelfshaus genügen, doch viele Baufehler machten die Verlängerung der Wartezeit notwendig. Umso glücklicher kommen die Feuerwehrleute nun am nagelneuen Gerätehaus in der Dortelweiler Straße an.

Die riesigen Türen öffnen, die Fahrzeuge parken rückwärts auf ihren Stellplätzen ein. Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll, Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU) und Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) erwarten die Feuerwehrleute schon. Der Bürgermeister ergreift als erster das Wort: »Wir hätten gerne eine große Eröffnungsfeier mit den Gronauer Bürgern gemacht«, beginnt er. »Ich weiß noch, wie wir zusammengesessen haben und die Entscheidung fiel, dass wir neu bauen wollen.« Das Fest sei nur aufgeschoben, verspricht Stöhr. Die Feuerwehr sei nun gut gerüstet, der symbolische Weg vom alten zum neuen Haus gelungen. »Wir wollten das heute gerne trotz allem in diesem Kreis machen. Bleiben Sie gesund und der Feuerwehr verbunden.«

Über 500 Baumängel
Karl Peter Schäfer bedankt sich bei den Feuerwehrleuten für ihre Geduld: »Lieber richtig bauen, als wenn dann etwas nicht funktioniert«, findet er und heißt die Einsatzkräfte herzlich willkommen. Der Stadtbrandinspektor sieht das neue Gronauer Gerätehaus als wichtigen Meilenstein für die Entwicklung der rein ehrenamtlich arbeitenden Bad Vilbeler Einsatzabteilungen. »Es hat lange gedauert und ich danke für eure Geduld. Ihr habt das ohne Murren hingenommen und die Zeit abgewartet«, lobt Moll.

Effizientere Arbeit
Wehrführer Gerald Lamb ist ebenfalls begeistert vom neuen Feuerwehrdomizil: »Wir werden ab sofort von hier aus allen Bürgern der Stadt Bad Vilbel Hilfe leisten. Es müssen noch Kleinigkeiten erledigt werden, aber das ist bei neuen Häusern immer so«, weiß er. Einige Kisten stünden noch in den neuen Büroräumen. Auch hier macht die Corona-Pandemie das Aus- und Einräumen komplizierter als normal. »Aber wir können jetzt loslegen.«
Die Gronauer Wehr verspricht sich von dem Neubau nicht nur mehr Platz und eine moderne Infrastruktur, sondern auch deutlich effizientere Jugendarbeit. »Es wäre natürlich schön gewesen, wenn die Jugendlichen das Haus heute gleich besichtigen könnten, aber wir haben uns wegen der Pandemie dagegen entschieden.« Sobald sich die Situation bessert, sollen auch Kinder und Jugendliche vom neuen Feuerwehrhaus profitieren, das letztendlich die Sicherheit in der gesamten Stadt ein Stück weit aufwerte.
Die Baukosten des Feuerwehrgerätehauses belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Die verspätete Eröffnung war wegen über 500 Baumängeln zustande gekommen, die zuerst beseitigt werden mussten.