Veröffentlicht am

Toller Start in die Festspielzeit

Ganz schön bunt sind die fantastischen Kostüme. Schön die Choreografie und eindrucksvoll die jungen Gesangsstimmen: Die Inszenierung der »Aschenputtel«-Oper begeisterte Kinder und Erwachsene. Foto: Eugen Sommer
Ganz schön bunt sind die fantastischen Kostüme. Schön die Choreografie und eindrucksvoll die jungen Gesangsstimmen: Die Inszenierung der »Aschenputtel«-Oper begeisterte Kinder und Erwachsene. Foto: Eugen Sommer

Bad Vilbel. Am vergangenen Wochenende sind die Bad Vilbeler Burgfestspiele mit der Kinderoper Aschenputtel in die Theatersaison 2019 gestartet. Mehr und mehr Eltern und Kindern strebten am Sonntagmittag in Richtung Burghof zur Premiere der Familienoper »Aschenputtel«. Warm eingepackt versteht sich, denn auf das Wetter haben die Verantwortlichen der Festspiele natürlich keinen Einfluss. »Aber schön ist, dass es wie ein großes Familientreffen ist hier. Man sieht so viele Leute wieder«, freut sich Dramaturgin Ruth Schröfel. »Man kommt in die Burg, es riecht nach Kaffee, und das Team steht bereit. Das ist immer sehr zauberhaft.«
EINE FEE MODERIERT
Zauberhaft soll es vor allem aber auch auf der Bühne zugehen. Gioacchino Rossini hat die Opernfassung des Märchens Aschenputtel einst komponiert. Regisseur Benedikt Borrmann hat die kinderfreundliche Fassung für die Burgfestspiele entwickelt. Ganz voll ist es leider nicht in der Burg, und doch freuen sich viele Kinder auf den Beginn der Aufführung.
Sie wird von Katharina Sieben als Fee eröffnet. Ein Kniff, den Borrmann gewählt hat, um das Geschehen auf der Bühne für die Kinder zugänglicher zu machen, denn die Fee gibt nicht nur eine Einführung, sondern hin und wieder kleinere Zusammenfassungen der Handlung. Generell ist die Inszenierung sehr klar, jedes Kind sollte der Handlung folgen können.
Die Geschehen auf der Bühne wechselt von leichten Choreographien immer wieder zu kleinen Slapstick-Einlagen. Das Bühnenbild verwandelt sich in Sekundenschnelle vom Hause Magnifico ins Schloss des Prinzen.
Die Burgfestspiele sind für diese Inszenierung einmal mehr die Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt eingegangen. So besteht das komplette Ensemble aus Studierenden. Ihnen ist ganz zu Beginn der Vorstellung die Aufregung deutlich anzusehen, doch das legt sich nach wenigen Minuten.
Die Gesangsschüler machen ihre Aufgabe fabelhaft, spielen ihre Rollen mit viel Dynamik, Begeisterung und singen sauber und präzise, trotz der musikalisch teils extrem anspruchsvollen Passagen. Wie in den vergangenen Jahren ist der Grad an Professionalität, den die jungen Sänger und Sängerinnen an den Tag legen, beeindruckend. Die Kinder und ihre Eltern lassen sich bis zum Schluss von »Aschenputtel« fesseln und honorieren die Aufführung mit viel Applaus.
Schrullige Schwestern
Glücklich verlassen die Familien die Burg, einige zieht es direkt nach Hause, andere begeben sich zur Autogrammstunde mit den Darstellern. Der achtjährige Lia schwärmt: »Mir hat es sehr gut gefallen«. In einer Oper war sie bisher noch nicht, doch die Musik und der Gesang haben sie begeistert. »Ich fand außerdem, dass die Kleider schön aussahen«, betont sie. Dass die Geschichte des Märchens etwas abgeändert wurde, hat sie gemerkt, doch ihr Urteil trübt das nicht. Ähnlich geht es ihrer Mutter Sandra Röll: »Ich fand es wirklich sehr, sehr schön. Die schrulligen Schwestern waren toll inszeniert und genial gespielt«, sagt sie. Ein voller Erfolg war also die erste Premiere bei den Burgfestspielen. Bleibt nur noch, auf etwas besseres Sommerwetter zu hoffen, doch die Saison ist zum Glück ja noch lang.