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Umstrittener Fußweg

Verbindung zwischen Ago-Heim und Dortelweiler Platz sorgt für Streit

Der Weg vom Ago-Seniorenheim zum Dortelweiler Platz sorgt weiter für Diskussionen.
Der Weg vom Ago-Seniorenheim zum Dortelweiler Platz sorgt weiter für Diskussionen.

Thema bei der Sitzung des Ortsbeirates Dortelweil war auch der geplante Weg vom Ago-Seniorenheim zum Dortelweiler Platz. Der Antrag der Grünen, den Weg herzurichten, wird durch hohe anfallende Kosten, die der Fachbereich Tiefbau für die Sitzung aufgelistet hatte, zu einem Streitthema.

Bad Vilbel. Es war schon öfter Thema, doch nun werden Zahlen genannt: So fordern die Grünen im Ortsbeirat auch weiterhin, den Weg zwischen Dortelweiler Platz und dem Seniorenzentrum Ago, der parallel zur Friedberger Straße verläuft, reinigen, behindertengerecht herzurichten und dort Bänke aufstellen zu lassen. Der Weg ist bereits befestigt und führt unter großen Bäumen durch ein Stück Grün, vor der alten Reithalle entlang direkt vom Seniorenzentrum auf den Dortelweiler Platz.

Der bisherige offizielle Weg führt die Ago-Bewohner auf den Bürgersteigen der Friedberger Straße entlang zum Dortelweiler Platz.

Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) sagt zum Antrag der Grünen: „Wenn wir diesen Weg so herrichten wollen, müssen wir es auch richtig machen. Das heißt Bodenbelag und Beleuchtung. Insgesamt würde das 51 000 Euro kosten.“

Ist Beleuchtung nötig?

Des Weiteren sei der Weg als Bauland ausgewiesen, man wolle nicht jetzt eine teure Verbindung schaffen, wenn das Gelände früher oder später verkauft werde. Hinzu komme, dass Senioren bei Stürzen auf der Friedberger Straße sofort gesehen würden und Hilfe erhalten könnten.

Clemens Breest (Grüne) kontert: „Die Beleuchtung ist nicht nötig, denn die Senioren gehen nachts oder im Dunkeln ohnehin nicht auf den Dortelweiler Platz.“ „Der reine Wegeaufbau kostet 35 000 Euro“, liest Wysocki aus der Kostenaufstellung des Fachbereichs Tiefbau vor. Würde der Weg gemacht, hätte die Stadt eine Verkehrssicherungspflicht, weshalb die Beleuchtung unerlässlich sei.

Dazu Michael Wolf (SPD): „Auf einer offiziellen Wanderkarte der Stadt Bad Vilbel ist der Weg gekennzeichnet, die Verkehrssicherungspflicht hat die Stadt also sowieso schon. Man könnte fast meinen, Sie wollen die Leute aus der Dortelweiler Mitte raushalten.“

Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) sieht wenig Diskussionsbedarf: „Wir haben mit den Bürgersteigen an der Friedberger Straße einen beleuchteten, barrierefreien Weg. Da gibt es andere Stellen in Dortelweil, für die man Geld in die Hand nehmen sollte“, findet er. „Wir wollen einfach, dass der Weg begehbar und nutzbar wird. Die ohnehin schon vorhandene Nutzung soll nur angepasst werden“, entgegnet Rainer Fich (SPD).

Ago soll mitmachen

Doch das sei wirtschaftlich unvernünftig, man müsse den Weg komplett sanieren, wenn man sich dafür entscheide. Schließlich sei die Stadt am Ende schuld, sollte auf einem ungenügenden Weg etwas passieren, so Herbert Anders dazu.

Eine lange und emotionale Diskussion entwickelt sich im Gremium, schließlich kann Klaus Wessel (FDP) einen Kompromiss vorbringen: „Wenn so viele der Senioren, die in dem Heim leben, sich diesen Weg wünschen, hat die Ago ja wohl ein großes Interesse, das auch umzusetzen.“

Man solle also noch einmal in Verhandlungen mit dem Betreiber treten, vielleicht übernähme dieser ja einen Teil der Kosten oder auch die spätere Verkehrssicherungspflicht. Damit zeigen sich alle Parteien vorerst einverstanden. Der Antrag der Grünen, der sofortiges Handeln vorsieht, wird mit den Stimmen von CDU und FDP aber abgelehnt.