Bad Vilbel. Rund 100 Frauen aus ganz Hessen nahmen an der Frühjahrstagung des hessischen Landesverbandes des Deutschen Frauenrings (DFR) zum Thema „Generationengerechtigkeit und sozialer Wandel“ im Kurhaus teil. „Wir möchten über ein brisantes Thema informieren und die Gelegenheit nutzen, um unseren Gästen Bad Vilbel vorzustellen“, sagte Hildegard Nölke, Vorsitzende des gastgebenden Vilbeler Ortsverbandes. Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) dankte in seiner Rede den „engagierten Frauen“ des DFR-Ortsverbandes, die sich ins öffentliche Leben der Stadt einbrächten.
Nach der Eröffnung durch Sigrid Ronimi, Vorsitzende des hessischen Landesverbandes, referierte Thomas Wagner über den Wandel vom Sozialstaat hin zum „Prozess der sozialen Entsicherung“. Wagner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Oswald von Nell-Breuning-Institut an der philosophisch-theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Seit zwei Jahren beschäftige er sich mit Schicksalen von Hartz IV-Empfängern. Wagner plädierte für ein Grundeinkommen, um jedem Menschen ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Als weiterer Referent stellte Hermann Binkert, persönlicher Referent des thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU), das Konzept des „Solidarischen Bürgergeldes“ vor, mit dem ein Mindeststandard gesichert werden soll. Dieses ist als „einkommensabhängiges, bedingungsloses Grundeinkommen“ bis zu 800 Euro monatlich gedacht.
Am Nachmittag fand die Delegiertenversammlung des Landesverbandes statt, bei der unter anderem das Jahresarbeitsprogramm beraten wurde. (kre)