Bad Vilbel. Gronaus Kerbburschen legten auch bei ihrem dritten Auftritt auf der Festzelt-Bühne ein sagenhaftes Showprogramm hin. Dabei hatten sie bereits drei Tage lang zusammen mit der Band „Skydream“ unermüdlich Höchststimmung an die Biertische gezaubert, hatten das Festzelt am Samstag und Sonntag in einen Hexenkessel verwandelt.
War das noch zu toppen? Es war! Denn schier unerschöpflich sind die Möglichkeiten, die sich dem Arbeit suchenden Jochen Einsporn auftun. Vom lustvollen Presslufthammer-Mann bis zum Vaterlandsverteidiger reicht die Palette, die die Kerbburschen aufzeigten. Doch zwei Berufe stellten alles in den Schatten: Da war zuerst der Hupen-Mann Sebastian Ziese mit einer Ganzkörpermusik. Nicht nur überall an Bauch und Rücken hatte er seine Instrumente zum Drücken mit der Hand, auch wenn er Knie und Ellenbogen beugte, quietschten Töne, oder wenn er mit dem Kopf auf die Tröten an seinen Schultern schlug. Die Begeisterung im Zelt kannte keine Grenzen, als er auf diese Weise Wiener Walzer und „Bonanza“ spielte. Sie wurde allenfalls von Blumen-Mann Gregor Winkler erreicht, der mit seinem gestählten, sexy Flower-Power-Oberkörper Frauen betörte und Männer neidisch werden ließ.
Als letzter Kerbakt rückte die Verlesung der Sünden näher. Markus und Martin berichteten von „Jörg, the Voice of Gronau Meister“, der nach einer Niederlage des SV über Lautsprecher den Schiedsrichtern empfahl, einen DFB-Lehrgang zu besuchen, und seinem Verein damit eine Strafe von 850 Euro eingehandelt hat, von Kerbebursch Christian Müller, der nachts aus dem liegen gebliebenen Auto seinen Bruder um Hilfe rief, obwohl ihm nur der Sprit quasi neben der Tankstelle ausgegangen war.
Dann zog man mit der Kerblies zur Nidda, setzte sie aufs Floß,zündete sie an und übergab sie so dem Fluss. Die Kerb war vorbei. (bep)