Bad Vilbel. Wenn das Wetter mild bleibe, könne schon bis Ende dieses Jahres der Radweg zwischen Friedberger Straße und Kurhaus auf drei Meter verbreitert werden – und dort zusätzlich ein 1,50 Meter breiter Fußgängerweg entstehen, kündigt Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) an. An dem stark frequentierten, 460 Meter langen Weg „im Herzen unserer Stadt“ (Stöhr) gab es am Freitag den ersten Spatenstich für den Ausbau des Niddaradwegs zwischen Vilbel und Florstadt. Der Ausbau kostet 193 000 Euro, zusätzliche 61 000 Euro investiert die Stadt in den Fußweg.
36 der 90 Nidda-Flusskilometer sollen künftig für den Radtourismus erschlossen werden. Erlebnispunkte sollen entlang der Strecke zum Verweilen verlocken. Der Ausbau wird insgesamt fünf bis sechs Jahre dauern und ist mit Gesamtkosten von 8,4 Millionen Euro kalkuliert. Schon aus Kostengründen sind vier Bauabschnitte geplant. Der erste schlägt mit 1,47 Millionen Euro zu Buche. Davon übernimmt das Land drei Viertel, den Rest tragen der Kreis und die Anlieger-Kommunen in einem Umlageverfahren. Der Kreis übernimmt für den ersten Bauabschnitt 60 000 Euro, Bad Vilbel 95 700 Euro und Karben 45 900 Euro.
Zum Ausbau der Strecke gründeten die Kommunen Bad Vilbel, Karben, Wöllstadt, Niddatal und Florstadt sowie der Wetteraukreis 2007 den „Zweckverband Regionalpark Niddaradweg“. Stöhr ist Vorsitzender der Verbandsversammlung, sein Karbener Amtskollege Roland Schulz (SPD) Verbandsvorsitzender. Bald soll es auch eine Kooperation mit Frankfurt und Schotten geben. Für diesen Ausbau haben die Kommunen Nidda, Ranstadt und Schotten ein separates Ausbauprogramm vorgestellt.
In dem auf drei Jahre kalkulierten ersten Bauabschnitt gibt es neben dem Bad Vilbeler Kurpark noch drei weitere Schwerpunkte. Der Radweg von Okarben nach Nieder-Wöllstadt sei in einem schlechten Zustand, so Schulz. In Florstadt-Staden müsse eine Gefahrenstelle entschärft werden, weil der Radweg dort die L 3188 kreuze. Hinzu komme die vollständig vom Land finanzierte Strecke zwischen Ilbenstadt und Assenheim. In Karben stehe dieses Jahr noch die Schaffung eines Erlebnispunktes am Kloppenheimer Obstsortenlehrgarten an, ergänzt der Karbener Planer Ekkehard Böing. Ein Aussichts-Steg solle zur Vogelbeobachtung im Einsiedel auf Wöllstädter Gemarkung entstehen. Zurückgestellt werden müssten Pläne für den Weg am Bürgerzentrum, weil dort erst noch die Planungen zum Hochwasserschutz abgewartet werden müssten, so Schulz. Kein Problem bereite die künftige Nordumgehung, wo die Straßenbauer den Tunnel für den Radweg finanzierten. 2009 soll die durchgängige Beschilderung und eine Radwegekarte aufgelegt werden.
In Bad Vilbel gibt es zunächst nur den Ausbau im Kurpark. Der Fußweg verläuft von der Friedberger Straße bis zur Rathaus-Höhe parallel zum Radweg, danach zweigt er in den Kurpark ab. Auf die Naherholungsfunktion des Weges weist der Wöllstädter Bürgermeister Alfons Götz (CDU) hin. 80 000 Menschen lebten an der Strecke, „und nicht jeder hat eine Innerortslage an der Nidda.“