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Der schönste Garten – Sinn für Natur • Teilnehmer in einer Feierstunde im Alten Rathaus geehrt

Bad Vilbel. „Die Bedeutung von Gärten im städtischen Bereich sollte man nicht unterschätzen. Sie dienen als Trittsteine für die Tier- und Pflanzenwelt“, argumentiert Monika Mischke vom Ortsverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). Gemeinsam mit der Stadt Bad Vilbel hatte ihre Organisation zum vierten Mal zur Teilnahme am Wettbewerb „Naturnahe Gärten“ aufgerufen.

Alle Teilnehmer wurden in einer Feierstunde im Alten Rathaus geehrt. In Bad Vilbel seien noch zu viele Gärten zu eintönig, konstatierte Peter Paul, ein weiterer BUND-Vertreter. Daher stehe die ökologische Vielfalt an oberster Stelle bei den Kriterien, die die vierköpfige Jury anlege. Mischke und Paul vom BUND, Heinz Gilbert vom Verein für Vogelschutz und Landschaftspflege sowie Ronald Agel vom städtischen Gartenamt haben im Mai und im September die Gärten der acht Teilnehmer aus der Kernstadt und Massenheim besucht, um sich ein Bild zu machen.

Teilnehmen können Gartenbesitzer, die auf Pestizide und mineralischen Dünger verzichten und überwiegend heimische Blumen und Sträucher pflanzen, indes spielt die Größe des Gartens keine Rolle.

Zunächst zeigte Mischke Fotos aus den teilnehmenden Gärten. Neben der vielfältigen Bepflanzung im eigentlichen Garten fielen der Jury begrünte Zäune und bepflanzte Dächer von Schuppen oder Garagen positiv auf. In dicht wachsenden Kletterpflanzen fänden Vögel natürliche Nistmöglichkeiten, erklärte Mischke. Für Insekten eigneten sich Ligustersträuche, Heckenrose oder Holunder. Sie appellierte an Gartenbesitzer, wenigstens in einer Ecke Brennnessel stehen zu lassen, denn wer sich am Anblick von Schmetterlingen erfreuen wolle, müsse auch für die Raupen Nahrungsangebote unterbreiten.

Zusätzlicher Lebensraum könne auch dadurch geschaffen werden, dass man in einer Ecke Äste und Reisig aufschichtet oder Löcher in Totholz bohre. Diese dienten als Nester für einzeln lebende, so genannte Solitärbienen.

Ein vielfältig gestalteter Garten biete nicht nur Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere, sondern spreche auch die Sinne der kleinen und großen Gartenfreunde an, hob Mischke hervor. So dienten Hecken als Lebensraum für Vögel und andere Tiere und böten darüber hinaus einen ästhetischen Anblick.

„Jeder Ihrer Gärten trägt eine individuelle Handschrift“, bilanzierte Bürgermeister Thomas Stöhr nach der Dia-Vorführung und dankte den Teilnehmern sowie der Jury. Irmgard Lampe, Ute Petersen und das Ehepaar May wurden mit den ersten drei Preisen ausgezeichnet, sie erhielten Urkunden und Gartenfachliteratur. (kre)

Gartenfreunde können sich bereits für die Teilnahme am Wettbewerb im nächsten Jahr anmelden. Informationen bei Monika Mischke, Telefon (0 61 01) 8 36 54, und Peter Paul, Telefon (06101) 54 10 17, sowie unter www.bund-badvilbel.de im Internet.