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Steinwürfe gegen „Glashaus“ – Überraschung: SPD-Chef Landgrebe hält den Mediathek-Entwurf für „langweilig und einfallslos“

Bad Vilbel. Als „langweilig und einfallslos“ bezeichnet Udo Landgrebe, Vorsitzender der SPD Bad Vilbel, den Entwurf für eine moderne Mediathek auf der Niddabrücke von Architekt Prof. Fred Angerer aus München, den der „Bad Vilbeler Anzeiger“ auf einer Sonderseite exklusiv und ausführlichst in seiner Ausgabe vom 27. August vorgestellt hat. Landgrebe, der nur einen zehn Meter hohen und 20 Meter breiten rechteckigen Glaskasten auf einer 26 Meter breiten Brücke“ sieht, zertrümmert das Konzept, stampft es in Grund und Boden. Das Gebäude habe laut dem Chef des Genossen „weder Charme und Esprit noch architektonischen Witz“. Die Bilder zeigten lediglich, wie damit trotz Glasbauweise die Innenstadt, die Nidda und der Blick auf den Kurpark verbaut würde.

Mit Blick auf den mondänen Entwurf sieht sich SPD-Chef Landgrebe den Christdemokraten gar zu Dank verpflichtet: „Danke CDU für die Offenlegung, aber mit diesem Bauwerk holt man keinen Hund hinterm Ofen hervor, geschweige denn Menschen aus nah und fern“. Er wolle es, so fährt Landgrebe fort, „aber an dieser Stelle auch nochmals deutlich sagen, die SPD sei nicht gegen eine neue Mediathek, „aber nicht um jeden Preis!“ Seine Partei habe auch bereits drei Vorschläge für eine zentrale Mediathek unterbreitet. Sowohl der Platz Hallenbad wie auch die Unterbringung der Mediathek in einem der künftigen Neubauten, die rings um den Zentralparkplatz entstehen, sowie das Reifschneiderhaus habe die CDU mit Scheuklappen ignoriert. Der Standort Hallenbad ergäbe, so Landgrebe, mit den zu sanierenden Kurhaus und Rotunde ein kulturelles Ensemble im Kurpark. Da die Mediathek baulich kleinere Ausmaße habe als das Hallenbad, ergäbe sich damit die einmalige Möglichkeit, „wertvollen Grund und Boden, also Grünfläche, an den Kurpark zurückzugeben“. Vorschlag zwei hätte den Vorteil, dass die Mediathek künftig am zentralen Platz der Neuen Mitte läge und der Investor damit einen potenten Dauermieter angeboten bekäme. Vorschlag drei, das Reifschneidergebäude, in dessen Nachbarschaft sich bereits die Kunstschule befinde, ließe sich zu einem „Bildungsstandort entwickeln“, erklärt Landgrebe. Er wirft der CDU außerdem vor, die Bürger nicht mit in die Debatte einzubinden, sondern die wolle mit „diesem architektonischen Unsinn ausschließlich sich selbst verwirklichen“. Seine Partei wolle auf jeden Fall die Überbauung der Nidda verhindern. (sam)