Bad Vilbel. Besucher durften Blumensträuße der Friedhofsgärtner mit nach Hause nehmen, ohne dafür zu bezahlen. Sie wurden aber gebeten, nach eigenem Gutdünken für die Tafel zu spenden.
427,47 Euro kamen so zusammen. Frank Bleckwehl stockte auf 500 Euro auf. Sowohl Thomas Meusert als auch Carolin Tutus legten zudem noch jeweils 50 Euro drauf. „Wir freuen uns über diesen unerwarteten Geldsegen“, versicherte Christa Gobst, als sie den Scheck entgegen nahm. Denn obwohl alle 60 Helfer ehrenamtlich beim Einholen, Sortieren und Verteilen der Lebensmittel für inzwischen 100 Familien mitarbeiten, fielen zahlreiche Ausgaben an, von den Fahrzeug- und Benzinkosten bis hin zu den Umlagen für die Räume in der Ritterstraße 34, den Kisten und dem Verpackungsmaterial.
Bereits beim ersten Tag des Friedhofs vor zwei Jahren hatten die Friedhofsgärtner eine ähnliche Aktion zugunsten der „Möwe Jonathan“ gestartet. „Wir betrachten diese Veranstaltung als Tag der offenen Tür, bei dem wir unseren Gästen etwas mitgeben möchten, ohne Profit zu machen“, erklärte Meusert.
Etwa 50 Blumensträuße – einige auch nach den besonderen Wünschen der Besucher gebunden – und dazu etliche Blumenschalen seien an den Mann gebracht worden. „Einige Kunden haben auch gespendet, ohne etwas mit zu nehmen“, so Bleckwehl. Er hat die Idee aus Hanau mitgebracht, wo Berufsschüler auf Veranstaltungen Kränze und Bouquets gegen ein freiwilliges Entgelt abgegeben haben.
Wer die Tafel unterstützen will, hat dazu Gelegenheit: Helfer der Tafel nehmen unter dem Motto „Mehr einkaufen und spenden“ Lebensmittel entgegen. „Wir freuen uns, dass wir viele kurzzeitig haltbare Lebensmittel von den Einkaufsmärkten bekommen. Aber uns fehlen oft länger haltbare Waren wie Nudeln, Mehl, Kaffee und Zucker“, so Gobst. Etwa einmal im Monat steht die Tafel deshalb abwechselnd vor der Tür eines Partners, um von großherzigen Kunden Spenden entgegenzunehmen. (bep)