Bad Vilbel. „Sind sich diese Leute überhaupt bewusst, welcher Gefahr sie sich bei ihren Taten aussetzen?“ Werner Hasenau, Leiter der ovag Netz AG, schüttelt fassungslos den Kopf, wenn er über den Einbruch in das Schalthaus des Umspannwerkes Dortelweil berichtet. Die Täter haben dort eine Türe aufgebrochen und sind in den 20 kV-Schaltanlagenraum eingedrungen. Der Schaden an den baulichen und technischen Einrichtungen beträgt rund 10 000 Euro, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
„Viel schlimmer als der Gebäudeschaden ist das Risiko, welches die Einbrecher eingehen“, mahnt Hasenau. „Uns Fachleuten ist bewusst, wie schnell es durch unbeabsichtigtes Berühren von stromführenden Anlagenteilen zum Stromschlag kommen kann. Da die Täter über den Zaun in die 110 kV-Freiluftanlage geklettert sind, bestand höchste Lebensgefahr.“
Die Fachleute gehen davon aus, dass es sich um Jugendliche handelt, die sich im Bereich des Umspannwerks treffen und dort aus Übermut und Leichtsinn derartige Taten begehen. „Außerdem“, ergänzt Werner Hasenau, „gefährden die verursachten Schäden an den elektrischen Anlagen der ovag Netz AG die Versorgungssicherheit der Netzkunden und es könnte zu massiven Stromausfällen kommen.“ Die ovag Netz AG jedenfalls hat sofort reagiert: Fenster wurden zugemauert, Türen vergittert, das Überwachungssystem verschärft. (anm)