Bad Vilbel. Großer Bahnhof in der Lobby der Regenbogenschule. Neben den 450 Schülern und Lehrern kam auch viel Prominenz aus Stadt und Kreis, um eine neue Ära für die expandierende Grundschule einzuläuten. Mit dem ersten Spatenstich ist jetzt der Weg frei für die neue Mensa der Regenbogenschule. Sie soll zum Schuljahresbeginn 2010/11 eröffnet werden, den Kindern stehen dann 80 Plätze zur Verfügung.
„Unsere Zukunft beginnt heute“, betonte Rektorin Hanne Mühle. Der Neubau für 830 000 Euro kommt zunächst vor allem den Betreuungskindern zugute, ist aber auch die Voraussetzung für einen Ganztagsbetrieb. Für Angebote konnte Mühle bereits die Musikschule und den Verein Fun-Ball gewinnen. Von den 450 Schülern gehen 130 in die Betreuung, 90 bleiben zum Mittagessen.
Zu verdanken sei die Baumaßnahme zunächst einmal der Finanz- und Wirtschaftskrise, erläuterte Landrat Joachim Arnold (SPD). Denn daraufhin seien die Sonderinvestitionsprogramme aufgelegt worden. 58 Millionen Euro flössen aus den Fördertöpfen von Bund und Land in den Wetteraukreis, wovon allein über vier Millionen Bad Vilbeler Schulen zukämen, so Arnold. Auch der Wetteraukreis investiere in den kommenden beiden Jahren bis zu 25 Millionen Euro zusätzlich.
Die Regenbogenschule sei eine der größten Grundschulen im Kreis, so Arnold. Weil in Dortelweil vor allem junge Familien wohnten, sei die nun mögliche Ganztagsbetreuung auch „ein wesentliches, stärkendes Element für die Familien“, in denen oft beide Elternteile berufstätig seien.
Der Wetterauer Schuldezernent Helmut Betschel-Pflügel (Grüne) sprach vor allem auch die Grundschüler an. Ihnen erläuterte er seine Aufgabe, allen 89 Schulen gerecht werden zu müssen, am Beispiel von 89 Tafeln Schokolade – und „jeder will ein Stückchen mehr“. Da müsse der Kreistag „wie Oma und Opa“ agieren und dafür sorgen, dass sich alle gleichermaßen lieb gehabt fühlten. Der Dezernent erinnerte auch daran, dass die Rektorin mit ihrer Anmeldung fürs Konjunkturprogramm rasch Erfolge sehen konnte.
Auch Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) sprach die Kinder direkt an: In der Mensa gebe es ein Mittagessen, „und ihr könnt danach mit frischer Kraft den weiteren Unterrichtstag angehen“. Stöhr erklärte, dass auch die Stadt ihren Beitrag geleistet habe. Sie stellte das Grundstück zur Verfügung.
Weil die Regenbogenschule einen musikalischen Schwerpunkt setzt, sorgten die Schüler selbst für fantasievolle Zwischentöne. Die Klasse 3d spielte mit Steinklängen auf die Bauarbeiten an. Den A-cappella-Rap „Mensch, bin ich durstig“ intonierte die 4d mit PET-Flaschen als Rhythmusinstrumenten.
Der Neubau entsteht auf einem Grundriss von 240 Quadratmetern. Die Mensa selbst ist 114 Quadratmeter groß. Sie erhält ein Glaskuppeldach in Pyramidenform. Hinzu kommen eine Vorbereitungs- und eine Spülküche, Lager, Personal-WC und Umkleide, Putzraum und behindertengerechte Toilette.
Das Gebäude werde besonders energiesparsam gebaut, hob der Landrat hervor. Es unterschreite den aktuellen Standard der Energie-Einsparverordnung um 30 Prozent. Das Flachdach soll begrünt und zur Regenwassergewinnung genutzt werden.