Bad Vilbel. Segmüller ist seinem in Bad Vilbel geplanten Möbelhaus ein Stückchen näher gekommen. Der Planungsverband signalisierte grundsätzlich Zustimmung – jedoch mit heftigen Auflagen. „Ich habe mit der Ansiedlung im Grundsatz kein Problem“, betonte Heiko Kasseckert (CDU), Verbandsdirektor des Planungsverbands Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main, auf Anfrage. Der muss den Segmüller-Plänen im Quellenpark (der BVA berichtete) zustimmen – und den Flächennutzungsplan ändern. Derzeit ist der Quellenpark Gewerbegebiet – für ein Möbelhaus ist eine Sonderfläche notwendig.
Kasseckert hält Bad Vilbel für einen guten Standort – zumal Segmüller somit im Rhein-Main-Gebiet gehalten werden könne. Der Verbandsdirektor schob jedoch ein dickes „Aber“ nach: Der Planungsverband und die Regionalversammlung würden dem Möbelhaus mit 45 000 Quadratmetern Verkaufsfläche, Restaurant, Lager sowie 1900 Parkplätzen nur zustimmen, wenn Segmüller sich auf den Verkauf von Möbeln konzentriere. „Zentren relevante Sortimente werden wir nicht zulassen!“
Dahinter verbergen sich etwa zusätzliche Bereiche für Baby-Artikel, Tiernahrung, Elektro-Artikel sowie Haushaltswaren. Laut dem Konzept des Planungsverbandes zum Schutz von Innenstadt-Gewerbe sind lediglich zehn Prozent der Waren oder 98 Quadratmeter der Verkaufsfläche für Zentren relevante Waren zulässig. Laut Informationen des Hessischen Einzelhandelverbandes sollen Läden wie Segmüller aber nur zu gut 60 Prozent Möbel verkaufen . . . Von der Segmüller-Geschäftsführung war keine Stellungnahme zu erhalten.
Als Zeitrahmen für eine mögliche Genehmigung beziehungsweise Planänderung geht Kasseckert von einem halben bis zu einem Dreivierteljahr aus.
CDU-Vorsitzender Tobias Utter begrüßte die Aussicht, dass sich ein großes Möbelhaus im Quellenpark ansiedelt. „Vilbel gehört zu den Top-Lagen im Rhein-Main-Gebiet. Die Anstrengungen der CDU in den letzten Jahren, konsequent die Verkehrsanbindungen zu verbessern, zeigen Wirkung. “ Nach Auffassung von Sebastian Wysocki, Vilbeler Vorsitzender des CDU-Nachwuchses Junge Union (JU), käme mit der Segmüller-Niederlassung „der Stein ins Rollen“ zur Gewerbeansiedlung im Quellenpark.
Das sieht auch die FDP so. „Für Bad Vilbel ist dies in jedem Fall ein Gewinn. Die FDP wird daher eine Anpassung des Baurechts mittragen“, so Fraktionsvorsitzende Heike Freund-Hahn.
Zustimmung signalisierte auch die SPD – „allerdings kennen wir noch nicht alle Details“, sagte Fraktionsvorsitzender Rainer Fich. Es müsse abgewartet werden, ob Proteste aus den Nachbarkommunen kämen. Grundsätzlich sieht Fich keine Gefährdung für die Geschäfte der Innenstadt.