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Endstation Bordell,Rauswurf droht

Bad Vilbel. Wüstenrot prüft derzeit Sex-Eskapaden einiger Mitarbeiter im April 2010. Die sollen sich auf einer rund 200 000 Euro teuren Belohnungsreise für geschäftliche Erfolge im brasilianischen Rio im Nachtclub „Barbarella“ amüsiert haben.

Der Fall erinnert zwar auf den ersten Blick an den Ergo-Skandal in Budapest, doch stellt das Unternehmen klar: Das zitierte Ereignis gehörte nicht zum Reiseprogramm des Unternehmens“, es handele sich insofern um individuelle Verfehlungen einzelner Mitarbeiter.

Das Unternehmen befürchte keinen Imageschaden für die Branche, „denn die Menschen sind klug genug zu unterscheiden: Was können Unternehmen wirklich steuern und was nicht?“ Das Unternehmen betonte aber unmissverständlich: „Auf dem Programm standen weder offizielle noch inoffizielle Veranstaltungen oder Aktivitäten, die nicht mit dem Verhaltenskodex der Wüstenrot Bausparkasse AG vereinbar gewesen wären.“ Dass aber der Besuch von zirka 20 der 51 Mitarbeitern in dem Samba-Etablissement in Rio als „Ausschweifungen auf Dienstreise“ gegen den Verhaltenskodex des Unternehmens verstoße, daran ließ Vorstand Bernd Hertweck ebenfalls keinen Zweifel aufkommen. Deutschlands älteste Bausparkasse, zu der seit Herbst 2010 auch die ehemalige Allianz-Dresdner Bauspar AG (ADB) in Dortelweil-West gehört, will den Vorwürfen dennoch nachgehen und erwägt gegebenenfalls auch personelle Konsequenzen zu ziehen.

Mitarbeiter vom Standort Bad Vilbel sind von dem Vorfall nicht betroffen, betonte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage. Denn die ADB wurde erst im April 2010 von Wüstenrot gekauft und formal erst im Herbst 2010 eingegliedert.

Um grundsätzlich solche Vorfälle künftig zu verhindern, hat die Wüstenrot-Zentrale in Stuttgart inzwischen exotische Reisen gestrichen; verdiente Mitarbeiter sollen künftig nur noch mit Zielen in Deutschland belohnt werden. (zlp/sam)