Liebe Leserinnen und Leser,
hoch über dem Marktplatz einer kleinen Stadt hatte ein Seiltänzer sein Seil gespannt und führte halsbrecherische Kunststücke vor. Gegen Ende der Vorstellung kam er auf den Boden, ließ sich eine Schubkarre geben und fragte in die Runde: „Trauen Sie mir zu, dass ich diese Schubkarre dort oben über das Seil schiebe?“
Angst gehabt?
„Aber klar!“ tönte es mehrstimmig zurück.
„Vertrauen Sie mir, setzen Sie sich in den Karren, ich fahre Sie übers Seil.“ Sprach er einen der Umstehenden an. Entsetzt wich der zurück, auch die anderen Zuschauer nahmen sofort ängstlich Abstand. Plötzlich meldete sich ein Junge und rief „Ich setze mich in die Karre.“ Kaum ausgesprochen, kletterte er nach oben, der Artist ihm nach, zog an einem Seil die Schubkarre nach oben und begann mit dem Kind in der Karre seinen Weg hoch über den Köpfen der Menschen.
Als er schließlich mit dem Kind am anderen Ende sicher ankam, da klatschte die Menge begeistert Beifall. Am Boden fragte einer den Jungen: „Sag, hattest du keine Angst da oben?“ Der Junge erwiderte lachend: „O, nein“, es ist doch mein Vater, der mich über das Seil schiebt.“
Im Galaterbrief steht (Kapitel 3,26): „Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Jesus Christus.“
Wir schweben oft über Abgründen, jeder von uns kennt die Angst, abzustürzen. Kennen Sie auch das Vertrauen, sicher geführt zu bleiben?
Ich wünsche Ihnen diese Erfahrung, dass Gott wie Vater und Mutter für Sie ganz persönlich ist.
Eine gute Zeit wünscht Ihnen
Pfarrer Werner Krieg,
Evangelische Kirche
Massenheim