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Baustelle Radweg

Wer diesen Sommer in der Wetterau Rad fahren möchte, muss sich auf Extra-Strecken gefasst machen. Entlang des Niddaradwegs zwingen Großbaustellen die Pedaleure zu Umwegen. Und es kommen noch mehr Bauarbeiten hinzu.

Bad Vilbel/Karben. „Wie kommen wir jetzt nach Oberdorfelden?“ Ratlos steht die Dame vor dem Absperrschild an der Brücke am Dortelweiler Sportplatz. „Frei bis Gronau“ steht dort als Hinweis am abzweigenden Niddaradweg.

Und der Hinweis, dass die Umleitung für den Radweg R4 nach Karben in Richtung Ortskern über die Brücke hinüber führt. Ihr Mann ist schon halb hinüber gefahren, bevor ihn seine Frau zurückruft. Nach intensivem Studium der Karte trauen sie sich: Die zwei fahren Richtung Gronau und hoffen, an der Baustelle vorbeizukommen.

Das dürfte ihnen gelingen. Denn die Durchfahrt dort ist von West nach Ost offen, nicht aber der Niddaradweg, weil die Brücke am Gronauer Hof gerade ersetzt wird. Die Umleitung hier ist diesen Sommer die längste wegen der Bauprojekte auf dem beliebten Weg am Fluss, erklärt Ekkehart Böing aus dem Karbener Rathaus, Geschäftsführer des Zweckverbandes Regionalpark Niddaradweg. „Die meisten Baustellen dienen dem Ausbau der Niddaroute.“ So werden die Radler in Dortelweil zwischen dem Golfplatz und dem Sportplatz über den Golfplatz, durch die Freiherr-vom-Stein-Straße und durch den alten Ortskern umgeleitet. Die Verbindung nach Gronau allerdings sei auch weiterhin offen.

Noch bis zum Jahresende müssen die Fahrradfahrer auch in Bad Vilbels Zentrum eine Umleitung nutzen: Weil dort noch immer an der Neuen Mitte und der neuen Stadtbibliothek gebaut wird, führt eine 500Meter längere Alternativroute durch den Kurpark. Die neue Niddaroute im Bereich des Kurhauses werde aber noch in diesem Jahr neu gebaut, erläutert Böing.

Auf fremden Wegen sind die Radler seit einigen Tagen in Karben unterwegs: Weil dort die eine Brücke für die Nordumgehung über die Nidda gebaut wird, führt eine Umfahrung über einen nahe gelegenen Feldweg. Das bedeutet 300Meter Extrastrecke.

In Karben steht inner- und außerorts außerdem auf mehreren Flusskilometern die Renaturierung der Nidda an – womit eine Sperrung des Radwegs auch dort nötig wird, weil dieser teilweise eine neue Streckenführung erhält. „Wir sind hier noch im Genehmigungsverfahren“, sagt Planer Gottfried Lehr aus Bad Vilbel. „Deshalb kann man noch nicht klar sagen, wann wir dort beginnen.“ Wahrscheinlich aber werde die aktuelle Radlsaison aber noch nicht davon betroffen sein.

Rechtzeitig zum Fahrradsommer sind in Frankfurt Ausbauabschnitte des Weges an der Nidda in Berkersheim, Eschersheim, Bonames und Nied fertig geworden, erläutert Ekkehart Böing. Im Herbst wolle der Zweckverband den Neubau des Niddaradwegs in Staden und Assenheim in Angriff nehmen, ebenso 3,8Kilometer Strecke zwischen Assenheim und Nieder-Wöllstadt. Konkret im September solle außerdem eine 1,55-Kilometer-Lücke zwischen Staden und Dauernheim geschlossen werden. (den)