Nach sechs Wochen Ferien fängt für Hessens Schülerinnen und Schüler am kommenden Montag, 7. September, wieder der Unterricht an. Einen Tag länger frei haben die neuen Erstklässler, für die am 8. September mit dem ersten Schultag ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
Die fünfjährige Nele war richtig sauer! Sie wollte gerne auch mit ihren ein Jahr älteren Freundinnen und Freunde aus der Kindergartengruppe in die Schule wechseln, muss aber mit anderen noch ein Jahr warten. „Bis es soweit ist, haben sie die Schule bestimmt abgeschafft“, warf sie den Eltern trotzig entgegen. Während Nele also noch warten muss, ist bei den sechsjährigen Kindern das Lampenfieber groß, denn es sind nur noch wenige Tage bis zur Einschulung. Hessenweit fiebern rund 53 000 Kinder ihrem ersten Schultag entgegen. Und es ist nicht nur die berühmte Schultüte, vollgestopft mit allerlei Süßigkeiten und auch gesundem Obst, oder der nagelneue Ranzen, die Kinderaugen leuchten lassen. Das aufregende Abenteuer namens Schule ist Verlockung genug. Die Einschulung ist für Kinder ein ganz großer Tag. Sie wollen Neues lernen, wollen wissen und „groß werden“.
Am kommenden Dienstag ist es dann soweit! So gut wie alle Schulen haben Willkommens-Parties vorbereitet, um ihre „Neuen“ willkommen zu heißen. Das Kollegium der Lehrkräfte und „alte Hasen“ aus den zweiten oder dritten Klassen werden Begrüßungslieder singen und Tänze vorführen, um zu zeigen, wie Schule viel Spaß machen kann.
Zu diesen Begrüßungsfeiern sind auch noch Eltern, Opas und Omas sowie Geschwister eingeladen. Die müssen dann aber den Heimweg antreten, wenn die Erstklässler sich in die Klassenräume begeben und sich herausstellen wird, wer neben wem die Schulbank drücken muss bzw. darf.
Wo bei Kindern ganz viel Neugierde und Vorfreude auf die Schule im Brennpunkt stehen, haben die Eltern mitunter auch schon Sorgen und mögliche Probleme im Blick. So mag manchen Eltern diese „Trennung“ am ersten Schultag schwerer fallen als den Kindern. Haben sie sich doch gefragt, ob ihr Junge oder ihr Mädchen auch schon reif für die neue Stufe ist und den höheren Anforderungen in der Schule auch schon gewachsen sein wird. Aber solcher „Stress“ gehört einfach dazu. Das war schon immer so. Schulanfänger müssen in kurzer Zeit viele neue Informationen verarbeiten, das kostet Konzentration und Kraft.
Schulweg einüben
Wichtig ist, dass die Erwachsenen mit den Kindern vorab schon den Weg vom Zuhause zur Schule bzw. zur Abfahrtsstelle des Schulbusses gemeinsam abgelaufen sind. Wie man aufmerksam eine Straße überquert und auf die Verkehrsteilnehmer achtet, sollte ebenfalls schon länger geübt sein. Auch sollten Eltern darauf achten, dass die Kinder durch helle Kleidung gut auffallen, der Schulranzen nicht so schwer gepackt ist und mit angebrachten Reflektoren ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgt. Natürlich sind auch Auto-, Motorrad- und Fahrradfahrer aufgefordert auf die Schulwege zu achten und sich klar zu machen, dass Kinder die Verkehrssituation nicht immer richtig und schnell einschätzen können. Rücksicht ist also gefragt. Für die Kinder gibt es so bereits vor dem Unterrichtsbeginn auf vieles zu achten. Auch in der Schule selbst werden die Erstklässler – früher ABC-Schützen genannt – mehr als nur Schreiben, Lesen und Rechnen lernen. Eine ganz neue Welt wartet auf sie. Sie werden neue Freunde kennenlernen und ihre Fähigkeiten und Talente weiterentwickeln. (hir)