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„Ami-Deponie“ auf der „Zigeunerwiese“

Zum Thema Bodenbelastung auf der Zigeunerwiese erreichte uns nachfolgender Leserbrief:

Ich war doch sehr überrascht, dass man von der so genannten „Zigeunerwiese“, eigentlich eine Müllkippe, so wenig im Magistrat weiß. Auf jener Wiese wurde nicht nur Aushub entsorgt, sondern der Müll, unter anderem besonders die Küchenabfälle aus den Kantinen der Amerikaner.

Die Lastwagen fuhren Tag für Tag über einen langen Zeitraum den Müll in die Grube. Dort wo jetzt die Bushaltestelle „Stadtgrenze“ ist, saßen Vilbeler Frauen mit Töpfen und Kartons, um vorher aus dem Müll noch Essbares und Verwendbares zu ergattern. Die Müllwagen hielten schon vorher bei den Frauen, da der Aufseher der Kippe, Herr Nix, dies nicht erlaubt hätte. Weiterhin wurden auch ganze Bibliotheken und Möbel aus den Wohnungen in Frankfurt, die die Amerikaner besetzt hatten, in die Grube geworfen. Ich habe Bücher (Biologie, Erdkunde, usw.) für den Schulunterricht geholt, denn damals konnte man bis 1948 nichts kaufen.

Als die Stichstraße zur B3 gebaut wurde, fanden die Straßenbauer viel Unrat, unter anderem Autoreifen, Lkw-Teile und Sonstiges. Später wurde über die Müllkippe auch Bauschutt, Aushub und Anderes deponiert.

Gisela von Rahden,

Bad Vilbel

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