Zwei Tage lang war Bad Vilbel in der vergangenen Woche fast so etwas wie Deutschlands Kulturhauptstadt. Denn hier traf sich die Arbeitsgemeinschaft der zehn wichtigsten Festspielorte zur Herbsttagung. Dabei wurde klar: Musicals werden immer wichtiger.
Bad Vilbel. „Der Trend geht ganz klar zum Musiktheater“, sagte der Intendant der Bad Vilbeler Burgfestspiele, Claus-Günther Kunzmann, als Gastgeber. Die Zuschauer-Nachfrage sei groß in diesem Genre. „Wir versuchen natürlich auch die Fahne des Schauspiels hochzuhalten, aber wir müssen die Zuschauerreihen voll kriegen“, so Kunzmann
Die zehn Festspielorte vermeldeten für 2013 eine Bilanz von 650000 Besuchern – davon allein über 98000 bei den Burgfestspielen Bad Vilbel. „Eine stolze Zahl, die konstant geblieben ist“, sagte Kunzmann. In Zeiten knapper Kassen sei es eine Herausforderung für die Kulturschaffenden und vor allem die Kommunen, die Festivals zu finanzieren. „Aber man muss bedenken: Für die meist kleinen Orte sind die Festspiele ihr absolutes Aushängeschild, das Investitionen der Besucher auslöst.“ Kunzmann sagte, er sehe das Theater als Gegenposition zur rasanten Bilderflut in der Gesellschaft.