Bad Vilbel. „Ich bin einfach happy!“ So kurz und knapp beschrieb Ehrenbürgermeister Günther Biwer (CDU) seinen Gemütszustand am Tag der Eröffnung. Nicht anders erging es den vielen anderen Förderern und Unterstützern des „Hauses der Begegnung“, die nach langen Jahren der Vorbereitung und fünf kurzen Monaten der Umsetzung erleben konnten, dass ihr Traum wahr wurde. Der Traum von einem offenen Haus, in dem sich Menschen begegnen können und aktiv werden (der BVA berichtete).
Einen Vorgeschmack von dem, was möglich ist, gaben die beiden Tage der Offenen Tür. „Schauen Sie, die Tür zum Yoga-Raum ist schon zu, die haben mit einer Schnupperstunde Yoga auf Stühlen begonnen“, sagte Ulrike Greiner, Koordinatorin im Haus der Begegnung. Voll war es auch in den anderen Räumen, in denen die Bürgeraktive, die Nachbarschaftshilfe und das städtische Senioren- und Familienbüro ihre Angebote vorstellten.
Durch den hellen und freundlichen Gang wuselten Menschen und aus dem Bistro erklang Stimmengewirr. Dort musizierte am Sonntag auch „Martin, der Geiger“ und Kinder hatten Platz zum Basteln und Plätzchen backen.
Koordinatorin Greiner wird in den nächsten Monaten viel Zeit darauf verwenden, die Aktivitäten zu koordinieren, weitere ehrenamtliche Helfer zu suchen und sich um die Raumbelegung zu kümmern. Die Bürgeraktive, die Nachbarschaftshilfe, das Senioren- und Familienbüro und weitere Organisationen haben schon Sprechstunden angekündigt und werden die schönen Räume für Veranstaltungen nutzen. „Ich könnte mir gut Lesungen mit Musik vorstellen“, sagte Rose Cordes-Enslin, Literatin und Mitglied der Bürgeraktive. Zusammen mit ihrem Mann Walter saß sie im Bistro, trank einen Kaffee und schaute zu, wie um Punkt 15 Uhr die „Größte Torte von Bad Vilbel“ angeschnitten wurde.
Gerappelt voll war es im Bistro, als Konditormeister Karl Ströbel sein Meisterwerk präsentierte: Eine Biskuittorte mit vielen kleinen Glücksschweinchen und der schwungvollen Aufschrift „Haus der Begegnung“. Einige Augenblicke konnten alle den verführerischen Anblick genießen, dann setzte Ströbel zum Schneiden an und Günther Biwer hielt die Teller hin. Die Torte aus verschiedenen Schichten von Erdbeersahne, Himbeersahne und Nougatsahne reichte locker für alle Gäste, schließlich hatte sie mit 110 mal 40 Zentimeter die Größe eines Tisches. Hinter dem Tresen hatte das Bistro-Team alle Hände zu tun, um Teller nachzuliefern, doch alles lief reibungslos.
„Ich bin gerne unter Leute und es macht mir einen Riesenspaß, im Bistro zu helfen“, sagte Ehrenamtlerin Karin Hartmann. Die Ruheständlerin hat sich zu diesem freiwilligen Dienst gemeldet und wird einmal in der Woche im Bistro helfen. Es ist das Herzstück des Hauses und bietet Platz für 50 Besucher. Mehr als 100 Gäste, Unterstützer und Sponsoren drängten sich allerdings im Bistro zusammen, als Günther Biwer am Samstag die Eröffnungsworte sprach und zum Singen eines umgedichteten Kanons einlud. „Ja, es ist doch wunderschön, wir können uns jetzt öfter sehn, ob jung, ob alt, ob fremd, bekannt, ob unerkannt. Jetzt gibt es sehr viel Regung im Haus der Begegnung“.
Für die heitere und schwungvolle Note sorgten bei der Eröffnung auch die „Fiddler“ der Musikschule Bad Vilbel.