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Begegnung fördern – 25 Jahre Bürgeraktive, aber keine Feier

Seit 25 Jahren bringt die Bürgeraktive Bad Vilbel die Menschen zusammen. Statt einer großen Feier gab es kürzlich einen Informationsstand des Vereines auf dem Nidda-Platz.

Bad Vilbel. „Wir haben gefeiert, aber nur intern“, sagt die Vorsitzende Gerda Schivelbusch. Sie denkt einen Moment an alte Zeiten zurück. Das ist für die Ehrenamtliche der Bürgeraktive Bad Vilbel vor allem jene Zeit, als der Verein sein Büro in der Frankfurter Straße 15 hatte. „Es war ein Ort der Kommunikation. Die Seele des Ganzen war unsere damalige Geschäftsführerin Helga Bluhm.“

Ein Ort der Kommunikation ist die Bürgeraktive geblieben. Seit drei Jahren ist sie im Haus der Begegnung (HdB). Die Beratungsgespräche führt die hauptamtliche Mitarbeiterin Eva Raboldt. Eine herzliche Begrüßung, ein freundliches Lachen – zwischen Raboldt und Schivelbusch stimmt die Chemie. Ihre Zielsetzung ist klar: „Wir sind dafür da, die Selbsthilfegruppen zu unterstützen und Menschen zusammenzubringen“, sagt Raboldt, Soziologin mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung. Etwas anders formuliert es Schivelbusch: „Dies hier ist ein liebevoller Ort, und wir wollen, dass es den Menschen nach einem Zusammentreffen besser geht als vorher“.

Jeder ist willkommen

Seit der Gründung vor einem Vierteljahrhundert verfolgt die Bürgeraktive dieses Ziel. Es ist ein Zusammenschluss von Menschen, die ein Miteinander gestalten wollen, freiwillig, ehrenamtlich und mit der Gruppe als dem belebendem Element. „Bei uns ist jeder willkommen, der ein Anliegen hat“, sagt Raboldt. Sie leitet die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen und sieht ihre Aufgabe darin, zuzuhören, zu beraten und auch Unterstützung zu leisten.

„Ganz klassisch ist es, wenn jemand anruft und eine Gruppe sucht oder etwas auf die Beine stellen möchte“. Auch laufende Gruppen würden unterstützt, sei es durch Fortbildungen, durch die Ankündigung von Veranstaltungen oder zielgenaue Beratung und Moderation bei Konflikten. „Wenn ich angefragt werde, gehe ich in Gruppen hinein“, sagt Raboldt. Doch in der Mehrzahl liefen die Gruppen konfliktfrei.

Eine neue Gruppe begleitet Raboldt bis zum dritten oder vierten Treffen, sie kommt wieder zum zehnten Treffen und hält danach Kontakt, um Anliegen und Fragen aufzunehmen. „Wir können als Bürgeraktive auch mit Vorträgen, Veranstaltungen und Lesungen neue Impulse geben“, sagt sie. Deswegen hat sie auch zugegriffen, als sich mit Christian Frommert ein magersüchtiger Mann gemeldet hat, um aus seinem Buch „dann iss halt etwas“ vorzulesen.

Fünfzig Gruppen

Unter dem Dach der Bürgeraktive sind insgesamt 50 Gruppen versammelt. Die Vielfalt und Vernetzung ist groß, es treffen sich an verschiedensten Orten Gruppen zur gemeinsamen Freizeitgestaltung oder als Selbsthilfegruppen.

Aufgelistet in der Monatsübersicht der Bürgeraktive sind auch Gruppen und Gesprächskreise wie „Lebensfreude wiederfinden“, „Mehrgenerationen-Wohnen“, „Internationales Kochen“. (ado)