Bad Vilbel. Aufgewachsen in einem ostfriesischen Bauernhaus, habe er schon als Schüler „ein bisschen was für andere getan“, sagt der heute 73-Jährige. Ein Theologie-Stipendium brachte ihn nach Frankfurt, nebenher jobbte er als Tellerwäscher. Er sei ein Calvinist, sagt Busemann.
Arbeit als Gotteslob, das prägte auch sein Tun in seiner neuen Heimat Massenheim. 30 Jahre war er dort Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt, habe als evangelischer Kirchenvorstand damals eine alte Kneipe zum Gemeindezentrum ausgebaut. Und als SPD-Kommunalpolitiker 1972 „den Anschluss nach Bad Vilbel durchgeboxt“, erinnert er sich. 1970 bis 1997 war er Lehrer am Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) für Religion und Gemeinschaftskunde.
Schon damals mobilisierte er Schüler und Lehrer, ihm bei der Spendensammlung für die „Aktion Augenlicht“ zu helfen. Dass mit nur 30 Euro in Afrika eine Augen-Operation an Grauem Star Erkrankte heilen kann, überzeugte ihn. Im April 2001 wurde mit der Akzente-Gründung auch der Buchladen eröffnet, in dem gespendete Bücher von Ehrenamtlichen verkauft werden – für die Spendenaktion. Seit Februar 2010 ist der Akzente-Laden Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Allerdings trage der Laden weiterhin nur einen kleinen Teil zum Spendenerlös bei. „85 Prozent sind Barspenden“, sagt er. Sie gehen auch an ein Altenheim und Hospiz in Rumänien.
Auch der Buchladen hat eine Vorgeschichte. Busemanns Frau ist gelernte Buchhändlerin. Von 1964 bis 1986 hat das Ehepaar in Massenheim einen Direktversand mit Büchern für Schulen und Seminare organisiert.
Mit dem Geld einer vor acht Jahren gegründeten Stiftung kam Startkapital zusammen, das jetzt den Neubau gegenüber dem Zentralparkplatz ermöglicht. Ein eigener Laden mit vier Wohnungen soll dort bis zum Juli fertiggestellt sein. Durch die Mieteinnahmen und den eigenen Laden könne in ein paar Jahren „eine schöne Summe“ für die Blindenmission zusammenkommen. Dabei sei der Neubau eigentlich gar nicht geplant gewesen, sondern eine Folge dessen, dass der bisherige Laden für die Neue Mitte abgerissen wird und die Stadt das neue Grundstück anbot. Wegen Niedrigzinsen und den Rücklagen ging es doch.
Rückblickend betont Busemann, das alles sei „nicht ohne große Mannschaft“ möglich gewesen. Zehn bis zwölf Leute helfen im Laden mit, sechs bis acht Sprachlehrer kommen noch hinzu.