
Bad Vilbel – Im Theaterkeller ist schon was los, jetzt starten die Burgfestspiele im Burghof mit dem Theater für Kinder und Familien in die diesjährige Saison: Am 4. Mai feiert »Der Räuber Hotzenplotz« Premiere, das Schauspiel für Kinder ab fünf Jahren nach dem gleichnamigen Roman von Otfried Preußler.
Hotzenplotz hat Großmutters Kaffeemühle gestohlen. Kasperl und sein Freund Seppel finden das unerhört und wollen sie zurückholen. Kasperl gerät dabei in die Fänge des großen und bösen Zauberers Petrosilius Zwackelmann, trifft die Fee Amaryllis und bringt gemeinsam mit seinem Freund Seppel Großmutter das gute Stück zurück.
Erstmals bei den
Burgfestspielen
Regie beim »Räuber Hotzenplotz« führt Johanna Landsberg, die erstmals bei den Burgfestspielen inszeniert. Ebenfalls in ihre erste Saison in Bad Vilbel geht Regieassistentin Antonia Crames. »Es macht sehr viel Spaß, die Produktion zu begleiten«, sagt Dramaturgin Ruth Schröfel. Eine neue Regie bedeute immer auch ein neues Zueinanderfinden, und das klappe sehr gut. Das bestätigt auch Peter Albers, der den Räuber Hotzenplotz spielt und in seiner neunten Saison bei den Burgfestspielen ist: Die Schauspieler möchten, dass die Regisseurin wiederkomme. Deren Arbeit ist nach der Premiere getan, danach »darf sich das Stück entwickeln«, so Johanna Landsberg, im Zusammenspiel mit dem Publikum und seinen Reaktionen.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler des »Räuber Hotzenplotz« waren bereits in den Vorjahren bei den Burgfestspielen zu sehen und gehören in diesem Jahr alle auch zum Ensemble der Krimikomödie »Arsen und Spitzenhäubchen«. Am Kindertheater schätzen sie die ungefilterte Anteilnahme und Reaktion des jungen Publikums, wie Steffen Weixler – der den Kasperl spielt – und Friedemann Eckart – Seppel – sagen. Auch sei das Publikum in jeder Stadt anders. »In Bad Vilbel haben die Kinder Theatererfahrung«, stellt Steffen Weixler fest. Zudem sei der Spielort, die Burg, auch für das junge Publikum besonders. »Der Hotzenplotz wird ein cooles Stück.«
Theaterpädagogisch wird das Schauspiel von Lisa Foerster begleitet, die Schulklassen auf den Besuch der Vorstellung vorbereitet. »Das Stück nimmt die Ängste von Kindern ernst, münzt sie aber um«, sagt Ruth Schröfel. Was Johanna Landsberg bestätigt: »Otfried Preußler nimmt Kindern die Angst vor mythischen und scheinbar bösen Figuren, denn der Räuber Hotzenplotz ist im Prinzip eine liebenswerte Figur.« Das Stück zeige, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben, aber sich dennoch nicht unterkriegen zu lassen, so Steffen Weixler. Schließlich übernähmen Kasperl und Seppel die Initiative, den Räuber Hotzenplotz zu fangen, weil der Wachtmeister Dimpfelmoser, Jan Henning Kraus, zu zögerlich sei. Damit werden weitere Themen des Stückes gezeigt: die Freundschaft, das Füreinander-da-Sein, das es Kasperl und Seppel ermöglicht, Großmutters Kaffeemühle zurückzubekommen.
Klassisch, aber nicht angestaubt
Die Großmutter, gespielt von Beatrix Doderer, die erstmals in Bad Vilbel auftritt, käme in der Inszenierung etwas flippig daher, sagt Johanna Landsberg. Die Ausstattung und die Kostüme, für die Johanna Rehm verantwortlich ist, seien zwar klassisch, hätten aber einige kleine Akzente, die anders seien, als es sich das Publikum vorstelle. »Jede Generation hat ihre Bilder vom Räuber Hotzenplotz im Kopf«, sei es beeinflusst von den Zeichnungen im Buch oder den Filmen, sagt die Regisseurin. Das sei eine Herausforderung gewesen. Aber sie verspricht: Alle werden ihren Räuber Hotzenplotz wiedererkennen. »Der Klassiker ist neu belebt«, sagt Peter Albers, und Steffen Weixler bestätigt: »Es wird klassisch, aber nicht angestaubt.«
Die öffentliche Generalprobe des »Räuber Hotzenplotz« ist am Samstag, 3. Mai, um 15 Uhr, die Premiere am Sonntag, 4. Mai, um 12 Uhr. Weitere Vorstellungen sind am 5. und 6. Mai sowie am 22. und 23. Mai. Weiter geht es im Juni. Für die Vorstellungen vor den Sommerferien gibt es noch wenige Restkarten. Tickets gibt es online unter www.kultur-bad-vilbel.de/
burgfestspiele, telefonisch unter 0 61 01/55 94 55, per Mail an tickets@bad-vilbel.de oder im Kartenbüro im Klaus-Havenstein-Weg 1.
Von Christiane Kauer