Bad Vilbel. Gespannt verfolgten 1200 Besucher auf den Burgfestspieltribünen und dem Palas, wie der Mainzer Weihbischof 87 Firmlinge mit heiligem Chrisam salbte.
Die Firmlinge hatte zum Motto ihrer Firmung den Spruch „Feuer und Flamme für den Glauben“ gewählt. Die 87 Jugendlichen gehören der St. Nikolaus-Gemeinde an.
Die Firmung ist eines der sieben Sakramente der römisch-katholischen Kirche und die Vollendung der Taufe. Mit der Eucharistie (Abendmahl/Kommunion) bildet sie die drei Sakramente der christlichen Initiation (Einführung, Einweihung). Die Firmung markiert den Übergang von der „sorglosen“ Kindheit zum „verantwortungsfähigen“ Erwachsensein. Die Initiation wird in der Taufe, der Firmung und der Eucharistie gefeiert.
Die Sakramente der Initiation lassen den Christen zum uneingeschränkten aktiven und verantwortlichen Mitglied der Kirche werden.
Die Firmlinge trugen als Symbol für die sieben Gaben des Heiligen Geistes sieben brennende Schalen auf die Bühne und stellten sie vor den Altar. Voraussetzung für die Firmung der Jugendlichen ist ihre Taufe, da die Firmung die Taufe vollendet. Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr hatte die drei Pfingstwunder, die vor über 2000 Jahren die Welt veränderten, zum Thema seiner Predigt gewählt. Das erste Pfingstwunder bestand darin, dass die Menschen nach der Kreuzigung Jesus, noch an ihn glaubten und die christlichen Religionen entstanden.
Das zweite Pfingstwunder bestand darin, dass sich alle Menschen trotz verschiedener Sprachen und Mentalitäten verstanden. Das dritte Pfingstwunder bestand darin, dass sie das Wunder der Auferstehung weiter erzählten. Diese stehen nicht nur in der Bibel, sondern werden in Glaubenssätzen, die mit „Ich“ anfangen, von Generation zu Generation weitergegeben.„Diese Sätze, die mit ,Ich’ anfangen, werden auch heute noch verstanden.“ Die Menschen wollen die persönlichen Überzeugungen und Erfahrungen der Gläubigen hören, denn sie seien wichtiger und fielen auf fruchtbareren Boden als alle Reden von Politikern.
Pfarrer Herbert Jung und Steffen Knapp, Pastoralreferent und persönlicher Assistent des Weihbischofs, assistierten Dr. Ulrich Neymeyr bei der Firmung.
Musikalisch umrahmt wurde die Firmung von der Jugend-Band und dem Jugend-Chor der St. Nikolaus-Gemeinde, die beide von Thomas Wilhelm geleitet werden.
Pfarrer Jung machte die Gemeinde darauf aufmerksam, dass der Bischofsstab während des Firmgottesdienstes von einem kleinen Mädchen, Maria Hintermeier (11), getragen wurde. Er fragte, ob man dies als ein positives Zeichen deuten könne, für die künftige Entwicklung in der katholischen Kirche und erhielt für diese Frage von den Gläubigen starken Beifall.