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Der gute Ton!

Freuen sich über die neue Kammermusiksaison in Bad Vilbel (hinten von links): Thomas Stöhr, Claus-Günther Kunzmann, Martin Förster, (vorne): Gebhardt Ohnesorge und Jenny Wießner. Foto: Deul
Freuen sich über die neue Kammermusiksaison in Bad Vilbel (hinten von links): Thomas Stöhr, Claus-Günther Kunzmann, Martin Förster, (vorne): Gebhardt Ohnesorge und Jenny Wießner. Foto: Deul

Eine Bank spendet Noten: schon seit 16 Jahren lässt die Frankfurter Sparkasse 1822 ihre Kammermusikreihe in der Region gastieren. Nur in Bad Vilbel wird Eintritt erhoben – um die Musikschule zu fördern. Dort freut man sich über 1600 Euro, mit denen Instrumente für neue Erwachsenenkurse gekauft werden sollen.

Bad Vilbel. Die Konzertreihe sei auch Talentförderung für junge Musiker, erläutert Martin Förster, der neue Leiter der Musikschule Bad Vilbel/Karben. Er selbst ist Klarinettist und Saxofonist. „Kammermusik ist etwas Besonderes.“

Öffentlich aufzutreten sei wichtig für die Nachwuchsmusiker, aber die Konzertreihen würden weniger, es sei für etwa Quartette nicht einfach, Sponsoren zu bekommen. Doch Kammermusik „bringt einen zum Reifen“. Erkennbar wird dieser Anspruch beim ersten Konzert, das das Aris-Quartett am Donnerstag, 9. Oktober, in Dortelweiler Kulturforum führt. Alle Konzerte beginnen dort um 20 Uhr. Das 2009 gegründete Ensemble spielt Felix Mendelssohn-Bartholdys Streichquartett e-Moll op. 44 – und erhielt schon 2010 den Kammermusikpreis der Polytechnischen Gesellschaft, Gründerin der Sparkasse 1822.

Zum Advent gastiert am Donnerstag, 11. November, das 2008 gegründete Ensemble Claris Vocalis, das bereits zahlreiche Chorwettbewerbe gewann. Zu hören sind klassische und weniger bekannte Weihnachtslieder nach dem Grundmotiv „Gott tritt durch Maria in Dialog mit den Menschen“.

Auf ins Zauberreich

„Humoresken“ erwarten die Zuhörer am Donnerstag, 22. Januar, beim Gastspiel des Bosart Trios. Die Musiker präsentieren dabei mit viel Spaß am musikalischen Humor Burlesken, Grotesken und Schwänke aus dem Zauberreich der Musik. Den Abschluss bildet am Donnerstag, 23. April, die Sinfonietta Frankfurt mit ihrem in Bad Vilbel bestens bekannten Dirigenten Hubert Buchberger. Selten gespielte Tänze Mozarts, die Sinfonie op. 21 von Max Weber, Johann Sebastian Bachs drittes Brandenburgisches Konzert und Igor Strawinskys „Dumbarton Oaks“ erklingen.

In Frankfurt, Hanau und Schwalbach sei der Eintritt frei, in Bad Vilbel koste er fünf, ermäßigt 2,50 Euro, erläutert Jenny Wießner, Leiterin der Bad Vilbeler Filiale der Sparkasse. Dafür werden junge Talente der Musikschule gefördert, so wie im vergangenen Jahr Nachwuchsmusiker, die gemeinsam mit Profis der Frankfurter Kammer-Philharmonie musizieren konnten, erinnert sie.

In diesem Jahr flossen 1600 Euro aus Kartenerlösen. Davon sollen Instrumente für zwei neue Erwachsenen-Kurse finanziert werden. Etwa für das bereits gestartete Instrumenten-Karussell, in dem Streich-, Tasten-, Zupf- und Blasinstrumente ausprobiert werden können. Im Februar startet in Kooperation mit der Stadtkapelle ein Bläserkurs für Erwachsene.

Drittmittel notwendig

Mit ihrer Kammermusikreihe setzte die Sparkasse „eine gute Tradition fort“, lobt Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), mit „großem Mehrwert“ für Publikum und den Nachwuchs.

Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann ergänzte, die Musikschule sei fest im Kultur- und Gesellschaftsleben der Stadt verankert. Dabei komme auch ihre Arbeit nicht ohne Drittmittel aus. Das Kulturforum sei ideal, betont Gebhardt Ohnesorge, Vorsitzender des Musikschul-Fördervereins. Nicht nur wegen guter Akustik, sondern auch wegen des flexiblen Angebots von 50 bis 250 Plätzen.