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Der halbe Ort war beteiligt

Horst Tryba überreicht den Scheck an Doktor Klaus Siegler (links). Foto: Krejcik
Horst Tryba überreicht den Scheck an Doktor Klaus Siegler (links). Foto: Krejcik

2500 Euro spendet der Verein „Wir Massemer“ an die Kinderkrebshilfe. Beim anschließenden Konzert „Zwei Spieler – vier Instrumente – Wechselspiel zwischen den Zeiten“ wurde den Freunden von Cello-Musik ein hörenswertes Programm geboten.

Bad Vilbel. Zu dem beeindruckenden Konzert in der evangelischen Kirche hatte der Verein „Wir Massemer“ eingeladen. Vor Konzertbeginn überreicht Vorsitzender Horst Tryba einen Scheck in Höhe von 2500 Euro an Dr. Klaus Siegler für den Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt“.

Die Summe sei durch den Beitrag vieler Helfer entstanden, etwa beim Kuchenbacken. „Man kann sagen, der halbe Ort war beteiligt“, berichtet Tryba. Der Verein mit rund 130 Mitgliedern stellt über das Jahr verteilt verschiedene Aktionen auf die Beine. Seit 1999 werde der Erlös an die „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt“ gespendet, sagt Annette Hielscher vom Vorstand. Dr. Klaus Siegler ist Oberarzt und Leiter des psychosozialen Dienstes der zur Universitätsklinik gehörenden Kinderkrebsklinik Frankfurt. Rund 120 neu diagnostizierte Krebserkrankungen gebe es jährlich in der Kinderkrebsklinik, darunter sei Leukämie die häufigste, die Heilungsrate liege bei rund 75 Prozent.

„Wir verstehen Gesundheit nicht nur als Abwesenheit von Beschwerden, sondern auch im umfassenden Sinn, wozu körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden gehört“, so Siegler. Von dem 15-köpfigen Team – zu dem auch Erzieher, Lehrer, Sozialarbeiter, Musiktherapeuten und andere gehörten – seien allein zwölf Stellen durch den Verein finanziert, dem er auch angehört, sagte Siegler. Zudem könne der Verein mit dem Geld den Kindern Herzenswünsche, beispielsweise einen Besuch im Zoo, erfüllen. Siegler dankte dem Verein und allen, die ihren Beitrag geleistet haben. Das Geld komme ohne Verwaltungskosten direkt den Betroffenen zugute, versichert er.

Nach dem ernsten Thema konnten die Besucher bei einem ungewöhlichen Konzert mit „ganz eigener Dramaturgie“ entspannen. Susanne Müller-Hornbach musizierte gemeinsam mit Bernhard Spranger am Violoncello. Das Charakteristische des Konzertes war, dass die beiden Musiker alte und neue Musik einander gegenüberstellten: Spranger spielte zeitgenössische Stücke, etwa von Volker Blumenthaler, auf einem modernen Cello.

Doch sie musizierte auch auf einem barocken Cello, darunter etwa Stücke aus der Zeit des Barock des Komponisten und Cellisten J.M. Clèment F. Dall’ Abaco. Beim Zuhören wurde deutlich, wie sich Musik verändert hat: So stünden der „Vielfalt der Klangdifferenzierung“ der alten Musik die „besonderen Klangeffekte“ der neuen Musik gegenüber, erklärte Hornbach. Das Publikum dankte den Musikern mit kräftigem Applaus für das besondere Klangerlebnis.