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Der Sinn des Lebens-101. „Kirche anders“ • Dialog zur Gemeinschaft mit Gott und den Mitmenschen

Bad Vilbel. Ein Ehepaar liegt nachts im Bett. Er kann nicht einschlafen, holt sich eine große Packung Eiscreme und weckt so seine Frau. Irgendetwas fehlt in seinem Leben, doch er kann nicht sagen was. Seine Frau tröstet ihn damit, dass sie es wüssten, wenn etwas fehlen würde. Doch nachdem ihr Mann endlich glücklich eingeschlafen ist, kommen ihr Zweifel. Mit diesem teilweise sehr humorvollen und doch nachdenklichen Theaterstück, gespielt von Claudia Wollmann und Michael Schlander, begann das 101. „Kirche anders“.

Bereits am Eingang durften die Gäste dieser ganz besonderen Gottesdienstform einen Griff in eine Pralinenschachtel machen, ganz nach dem Motto: „Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, man weiß nie was man bekommt.“

Die Frage nach dem Sinn des Lebens stand im Mittelpunkt des ersten „Kirche anders“ im neuen Jahr. Für den musikalischen Rahmen sorgte „Die anders Band“. Moderator Jürgen Stein kündigte bereits zu Beginn an, dass sich Tobias Utter als Prediger ganz persönliche Gedanken zu diesem Thema gemacht habe. Utter verdeutlichte an Hand seines eigenen Lebensweges, dass man sich zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten mit der Frage unterschiedlich beschäftige.

„Wenn der Mensch von Gott geschaffen wurde, dann heißt das, Gott kennt den Sinn des Lebens. Gott kennt den Sinn meines Lebens. Es kann ja schon mal sein, dass ich keinen Sinn in meinem Leben erkennen kann. Doch das heißt eben noch lange nicht, dass es keinen Sinn hat. Wenn jemand für sich noch keine Antwort gefunden hat, ist dies kein Grund zur Verzweiflung, sondern oftmals nur ein Zeichen dafür, dass man mit mehr Geduld und Gelassenheit die Frage angehen muss“, predigte Utter.

Der Mensch sei zum Dialog und zur Gemeinschaft mit Gott und seinen Mitmenschen geschaffen. Gottes Aufgaben für das Leben eines Menschen könnten stark nach Fähigkeiten und Möglichkeiten variieren. Utter empfahl, den Tag mit der Gebetsfrage zu beginnen: „Gott, was willst Du, das wir heute gemeinsam tun sollen?“. „Für mich bedeutet das, dass ich den Sinn des Lebens nicht finden kann, wenn ich immer nur nach mir selber frage, sondern Leben erfüllt sich im Miteinander“, beendete Utter seine Predigt.

Das nächste „Kirche anders“ findet am 6. Februar statt und hat das Thema: „Hochmut kommt vor dem Fall“.